Sonntag, 25. Januar 2015

Golf spielen, irisches Laufabenteuer & Kuh-Stories

Da ich grade recht inspirationslos bin, dürft ihr euch erstmal an den Bildern meiner zwei glorreichen Spaziergänge erfreuen :)



























(Falls ihr euch jetzt fragt, was die Sätze auf den Bildern sollen: fragt YouTube.)
Ich weiß gar nicht mehr so genau, wo ich aufgehört habe, also wird das jetzt vermutlich wieder dezent unstrukturiert :D
Letzten Mittwoch waren wir mit der Klasse Golf spielen. Jap das richtige Golf. Allerdings sind wir nicht mit den kleinen Autos stundenlang über grünen Rasen gefahren und haben Bälle gejagt sondern standen in eine Reihe in so "Abteilen" und haben einfach weiße Kugel auf den Rasen geschlagen (in Deutschland hätte ich mir das so vorgestellt: Wir fahren da hin, kriegen 'ne Einweisung wie man den Schläger hält etc. und werden korrigiert. Hier: hinfahren, kurze Sicherheitseinweisung, man geht in Zweiergruppen in so ein Abteil und schlägt einfach wie man Lust hat mit dem Schläger der da zufällig rum liegt. Fand es so aber sehr entspannt.)
Naja, ich hab die Bälle eher irgendwie von mir gekloppt, war froh wenn das Teil weiter als 10m und höher als 20cm geflogen ist :D
Golf an sich macht mir echt nicht wirklich Spaß, aber am Ende bin ich ans andere Ende der Reihe zu meinen ich-würde-fast-Freunde-sagen (:D) gegangen und hab mit denen geredet, das war dann echt lustig (ich musste beim Gruppen-Selfie hinten stehen weil ich eine der größten war. Sowas ist mir noch nie passiert, ich muss sonst immer nach vorne weil ich klein bin XD).
An dem Nachmittags hat mich meine Gastmutter in der nächsten "Stadt" (es ist ein Dorf :D) abgesetzt, wo ich mir Laufschuhe gekauft habe. Das hat mich am Anfang ein wenig überfordert, ich bin dran gewöhnt in Schuhläden von hilfsbereiten Verkäufern bestürmt zu werden und in dieser Laden war bis auf eine Verkäuferin an der Kasse und 2-3 anderen Kunden leer :D Naja irgendwann habe ich dann einen passenden Schuh gefunden und musste dann die arme Verkäuferin auf der Suche nach dem zweiten Schuh durch den ganzen Laden + Lager schicken aber sie hat ihn dann noch gefunden.
Die Schuhe habe ich am Donnerstag (wir hatten frei weil die Lehrer gestreikt haben) danach auch gleich ausprobiert und dabei heraus gefunden: meine Kondition = 0,1.
Also wurde es ein Joggen-Spaziergang-Mix.
Ich lauf also nach einer Renn-Einheit schön die Straße lang, auf einmal ertönt hinter einer Hecke ein lautes, tiefes Bellen, unterbrochen von röchelnden Atemgeräuschen. Ohne Witz, das klang wie ein Mix aus Bulldogge und Deutscher Dogge, pechschwarz, muskulös und blutrünstig. Ich hab gebetet, dass das Tier nicht von dem Grundstück runter kann, allerdings hat es in der Hecke verdächtig geraschelt. Und was kommt raus?
Ein schwanzwedelnder, etwas plüschiger Golden Retriever.
Ich hab den trotzdem vorsichtshalber ignoriert und bin einfach betont ruhig weiter gelaufen und der Kollege hat sich netterweise wieder verzogen.

An dem selben Abend bin ich mit meiner Gastmutter und meiner italienischen Gastschwester zu einer kleinen Farm gefahren, die der Schwester + Familie meines Gastvaters gehört.
Wir sind mit dem Mann dann zum Kuhstall (soweit ich mich erinnern kann sieben Kühe in kleinen, überdachten Paddocks) gegangen und haben das wenige Tage alte Kälbchen angeguckt, das war so süß *-*
Ich bin ja jetzt nicht der größte Kuhfreund aber das war schon cool.
Dort stand auch ein Bulle/Stier (keine Ahnung wie das heißt...eine männliche Kuh jedenfalls, keine Ahnung wie viel Männlichkeit der noch hatte, wenn ihr versteht, was ich meine). Der war riesig und massig, sogar mit Ring in der Nase. Ich war froh, dass zwischen ihm und mir ein Zaun war weil der irgendwie beängstigend aussah, aber als ich ihm durch den Zaun mit einem Finger auf die Nase getippt hab ist der sofort zurück gezuckt :D
Am Freitag war ich in Dublin, dazu schreibe ich aber später einen Post.

Samstagmorgen ist meine italienische Gastschwester nach Hause geflogen, also musste ich mich Freitagabend von ihr verabschieden (sie ist mit meiner Gastmutter Samstag gegen halb 6 morgen zum Flughafen gefahren).
Ich finde es total schade, dass sie jetzt weg ist, bin aber froh, dass sie die ersten drei Wochen mit mir hier war.

Ich finde es irgendwie ziemlich krass, dass ich schon drei Wochen hier bin. In ungefähr einer Woche ist schon der erste Monat vorbei :O
Früher oder später kommt dann jedenfalls der Dublin-Post :)

Donnerstag, 15. Januar 2015

Einige Erlebnisse & irisches Wetter

Also meine Freunde, es ist grade Mittwoch, halb 11 morgens und ich schreibe diesen Post. Zu Hause. Warum? WEIL ES GESCHNEIT HAT :D Hier schneit es normalerweise gar nicht und jetzt haben wir bestimmt 2-3cm. Die Schule ist offen, aber meine Gastmutter meinte, es ist zu gefährlich weil wir ja ziemlich auf dem Land wohnen und die Straßen nicht geräumt sind.
Ich war vorhin draußen, hab Fotos gemacht und einen kleinen Schneemann (nichtmal Kniehöhe, aber mit Augen und Knöpfen :D) gebaut, er heißt Paddy.



Tjaaaa mittlerweile ist es Nachmittags, wir haben die Weihnachtsdeko im Hause abgenommen (was ne Menge war, die haben übrigens einen Plastikbaum gehabt) und Paddy lebt glaube ich gar nicht mehr :( :D Jetzt ist es relativ warm, es regnet und stürmt wie blöd.
So, zurück zum Thema: die letzten Tage.
Ich bin ein der Schule im Transition Year (TY), was eine Art "Orientierungsjahr" im vierten Jahr sehr sechsjährigen Secondary School ist. Es ist freiwillig, das heißt, man kann es auch einfach auslassen und direkt ins fünfte Jahr gehen. Man hat viele verschiedene Fächer und macht über das Jahr verschiedene Ausflüge und andere Aktivitäten, außerdem bekommt man weniger Hausaufgaben. Wir haben normalerweise nur welche in English, Maths und Irish, wobei ich Irish ja nicht mache.

Jeden Freitag haben wir hier Work Experience, also Praktikum. Da ich keine Idee hatte, was ich machen sollte (und auch nicht weiß, was man hier in der Gegend überhaupt machen kann) bin ich ins Schulbüro gegangen.
Dort saß ich die meiste Zeit mit der Sektretärin, die extrem nett ist, in einem Raum und habe halt Bürokram erledigt, was wirklich nicht so schlimm war, wie es klingt. Ein Junge aus meiner Klasse war auch dort allerdings hat er andere Sachen gemacht, viele "Botengänge" die ich nicht machen konnte weil ich mich in der Schule noch nicht so gut auskannte, auch wenn sie ziemlich klein ist.
Die Pausen habe ich mit einer italienischen Austauschschülerin (nicht meine Gastschwester) verbracht, die total nett ist und mich am Tag vorher sogar eingeladen hatte, mit ihr und anderen ATS im Midterm Break nach Belfast zu fahren! Ich hoffe sooo sehr, dass das klappt!!! Bis jetzt steht nämlich noch nichts fest. An dem Donerstag war ich auch mit meiner ital. Gastschwester beim Zumba, von dem wir in der Schule zufällig gehört hatten und zu dem unsere Gastmutter uns netterweise gefahren hat und ich glaube, ich werde jede Woche hingehen weil es wirklich Spaß macht. Echt. Ich dachte vorher immer, Zumba wäre so 'ne Art Lightversion von richtigem Tanzen, aber es ist eigentlich wirklich lustig.

Am Samstag darauf bin ich mit meiner italienischen Gastschwester nach Cork City gefahren! Wir hätten beinahe den Zug verpasst, aber konnten noch grade rechtzeitig rein springen. Die Zugfahrt war sehr angenehm und wären die Fenster nicht so dreckig gewesen hätte ich richtig schöne Fotos machen können.
Der Bahnhof in Cork war nur weniger Minuten zu Fuß von der Altstadt entfernt, die wir also schnell erreichten. Die Sonne schien, es war zwar kalt aber trotzdem ein total schöner Tag. Nach einigen Zwischenstopps in Schuhläden (die haben hier viel coolere Chucks als in Deutschland :D) waren wir in Carroll's. Solltet ihr mal nach Irland kommen, lasst euch diesen Laden nicht entgehen! Es ist im Prinzip ein riesiger Touri-Shop, aber es sind größtenteils wirklich schön, typisch irische Dinge. Ich habe jedenfalls viel zu viel Geld dort gelassen XD
Danach sind wir viel in der Stadt herum gelaufen und waren am Ende in einem Pub Tee trinken. Wir sind in den erstbesten Pub rein und ich dachte "Hm ich glaub wir gehen wieder". Es war nicht dunkel aber ein bisschen dämmrig. Auf unzähligen Fernsehern lief irgendeine Art von Sport und der Laden, der aussah, als hätte der Architekt einfach wahllos Wände und sonstiges eingezeichnet, war vollgepackt mit erwachsenen Männern, größtenteils in einem Rugbyshirt und mit einem Bier vor sich. Im Endeffekt saßen wir dann mit unserem Tee in einer Ecke und es war wirklich sehr nett und günstig. Ein sehr besonderes, irisches Erlebnis :)





Am Sonntag war ich bei den Nachbarn , die Pferde haben. Zwischen unserem Haus und den ersten Paddocks der Pferde ist eigentlich nur ein Stückchen Wiese und eine der allgegenwärtigen Hecken, aber trotzdem habe ich sie nicht gesehen (tu ich immernoch nicht wenn ich gucke, irgendwie geht das nicht in meinen Kopf das diese Ecke bzw der Wall auf dem sie steht so groß sein soll :D). Jedenfalls sind die Nachbarn richtig richtig nett. Die haben um das Haus herum viele Wiesen, einige Paddocks und einen Reitplatz und eine Reitwiese, außerdem eine Reihe Boxen. Ich denke man kann sagen, dass in Irland nicht unbedingt dieselben Standarts für Pferdehaltung gelten wie in Deutschland. Bei einigen Sachen schrie mein Pferdehirn „Aber das muss doch so und so sein“, ich bin nunmal deutsche Pensionsställe gewöhnt die auch lange keine noblen Pferdehotels sind, aber logischerweise etwas anderes als private Ställe. Alles in allem ist  es aber sehr schön dort, die Pferde sehen (für mein extrem geschultes Auge *husthust*) gesund aus und ich darf vorbei kommen wann ich will. Bis jetzt hatte ich noch nicht die Chance zu reiten, aber das kommt auch noch :)

Sooo mittlerweile ist es Donnerstag. Vormittags. Ich bin zu Hause. Warum?
Schulfrei :D Diesmal sogar offiziell, die ganze Schule ist geschlossen. Anscheinend gab es gestern eine Sturmwarnung für heute, aber wer grade Langeweile hat kann gerne her kommen und mit mir "Finde den Sturm" spielen. Ehrlich. Es scheint sogar die Sonne.
Versucht also lieber gar nicht erst, in Irland das Wetter vorauszusagen. Das funktioniert nicht.
Aber wo war ich stehen geblieben? Der nächste Punkt wäre der letzte Montag. Wir hatten in den letzten drei Stunden einen "Drug Talk". Kennt ihr bestimmt, wenn jemand an die Schule kommt und die Klasse über Drogen etc. informiert. Nur das es diesmal anders war.
Anstatt anhand einer PowerPoint die Inhaltsstoffe von Alkohol und Tabak aufzuzählen, haben wir ein "Moving Debate" gemacht, was folgendermaßen funktioniert: Die "Lehrerin" (es war ja keine richtige) sagt etwas, zum Beispielt "Es ist gut, das die und die Droge legal ist" oder "Ein Mann trinkt jeden Abend 3-4 Pint Bier. Seine Frau findet, er hat ein Alkoholproblem". Der Raum war aufgeteilt in "agree", "not sure" und "disagree" und je nachdem, welcher Meinung man war ist man zu dem jeweiligen Bereich gegangen und die Lehrerin hat einige nach ihrer Meinung gefragt. Auch ich wurde einmal gefragt und war total stolz das ich das geschafft habe :D
Nach der "Debatte" saßen/standen wir im Kreis und haben einfach ein bisschen geredet, die Frau hat über verschieden Auswirkungen von Drogen erzählt, aber nicht das mir bekannte "Davon kriegt man Krebs und Halluzinationen blablabla" sondern über die Folgen für's Leben, für die Gemeinschaft etc. 
Montag war übrigens auch der spanische Austauschschüler, der über Weihnachten zu Hause gewesen war, wieder da (sorry dieser Post ist zeitmäßig etwas durcheinander und schlecht strukturiert).

Als Abschluss würde ich gerne noch etwas zum Thema Heimweh sagen.
Seit letzte Woche Mittwoch meine Koordinatorin da war habe ich eigentlich kaum noch Heimweh. Es gibt definitiv einige Momente, in denen ich gerne nach Hause möchte, in denen ich hoffe, so bald wie möglich nach Hause zu fliegen. Aber ich bin eigentlich auch fast nie traurig darüber, noch ein paar Monate hierzubleiben. In den ersten Tagen wäre ich sofort ins erstbeste Flugzeug gestiegen, aber jetzt bin ich mir nicht mehr sicher. Ich würde nicht ganz klar ja sagen, aber auch nicht klar nein. Ich weiß nicht, ob es besser ist, hier zu sein. Aber es ist auf jeden Fall nicht schlechter. Dennoch bin ich froh, mich für ein halbes Jahr entschieden zu haben. Ein ganzes Jahr ist nunmal sehr sehr lang, drei Monate sind aber sehr sehr kurz (nichtmal 100 Tage).
Ich finde es gut, dass ich für eine längere Zeit hier bin, aber ich bin auch zufrieden mit dem Gedanken, in weniger als fünf Monaten zurück zu fliegen.
So, das war's für heute und ich hab keinen Plan wann der nächste Post kommen wird. Früher oder später, sagen wir's so.

Dienstag, 13. Januar 2015

5.1. Erster Schultag

Nachdem ich in der Nacht gefühlte 100 Mal aufgewacht bin, konnte ich um 7:15 Uhr endlich (:D) aufstehen und mich in meine schicke Schuluniform schmeißen (die ist, für eine Schuluniform, eigentlich gar nicht so schlimm).
Circa eine halbe Stunde später bin ich dann runter zum frühstücken gegangen, was hier jeder unabhängig voneinander macht. Ich also in die kleine Speisekammer und hab mir den ersten Müsliverschnitt gegriffen, den ich kriegen konnte. Ab in die Schüssel damit, Milch drauf, essen.
Letztendlich waren das aber so Teile aus Weizen, diese ganz gesunden, ihr wisst schon. Naja die hab ich seit dem nicht wieder gegessen :D
Beim Frühstück hat mir meine italienische Gastschwester ihren Stundenplan gezeigt und erklärt, wobei später rausgekommen ist, dass sie ein Jahr über mir ist. Jedenfalls hatte ich in dem Moment voll Panik, in eine Klasse zu kommen in der sie nicht ist, was aber zum Glück auf der Fahrt zur Schule fast komplett verflogen ist.
In der Schule bin ich dann mit meiner Gastschwester zum Büro gegangen, wo ich nett begrüßt wurde, bevor sie mich in die "Pausenhalle" zu anderen Leuten aus meinem Jahrgang gebracht hat, die auch total nett zu mir waren. Ich hab mich da hin gesetzt und halb im Scherz gesagt "Ich sitz jetzt einfach hier und tu so als ob ich Freunde hätte" und ein Mädchen hat darauf gleich gesagt "Wir sind jetzt alle deine Freunde".
Seht ihr, wie cool die (meisten) hier sind? Wenn ihr am Anfang zugebt, dass ihr euch alleine fühlt, habt ihr 'ne gute Chance das noch besser auf euch geachtet wird, dass ihr zum richtigen Raum geht etc. Natürlich war das nicht wörtlich gemeint, die können ja nicht nach einer Minute ohne mich zu kennen meine Freunde sein, aber ich fand das trotzdem nett.
Gegen 10 vor neun hat es geklingelt und wir sind zu dem Raum von unserer Klassenlehrerin gegangen, wo die Anwesenheit kontrolliert wurde etc. Der Jahrgang ist für manche Kurse aufgeteilt, also manche Kurse haben alle zusammen und manche eben nicht und als die Lehrerin gesagt hat, in welche "Gruppe" ich komme schienen einige aus der anderen Gruppe enttäuscht zu sein was ich irgendwie voll lieb fand.
Nach dem Assembly sind wir zu Irish gegangen, wo mich ein Mädchen, das mich die ersten Tage immer mitgenommen hat, der Lehrerin vorgestellt hat, die gesagt hat "Okay du wirst kein Irisch haben, setz dich einfach irgendwo hin". Die Schüler hier haben schon seit der Grundschule Irish und die Sprache ist mir ein einziges Rätsel, also ist das ganz nett (kein Austauschschüler macht hier Irish mit) ich hab im Prinzip jeden Tag ein Freistunde, ich muss bloß im Raum sein.
Danach war Religion dran, wo wir über Spenden sammeln geredet haben, weil aus meinem Jahrgang 10 Schüler für eine Woche (oder so) nach Uganda fahren sollen um charity work zu machen, und dafür brauch man logischerweise Geld. Da saß ich also im Prinzip auch nur rum und hab, so gut ich konnte, zugehört. Das nächste Fach war life skills, mir ist allerdings nicht klar warum sie es nicht einfach cooking nennen :D Das ist es nämlich, wobei wir Montags nur eine Stunde haben und an dem Tag nur das Rezept abgeschrieben haben, das wir dann Mittwoch gekocht haben.
Nach der Stunde (eine Schulstunde ist hier übrigens 40min lang, man hat aber auch ab und zu Doppelstunden) war 20min Pause, in der ich mit dem Mädchen, das mich rumgeführt hat, in einem kleinen Raum war, wo viele Spinde sind (in meinem Jahr haben wir keine Spinde weil wir kaum Bücher haben. Im Gegensatz zum Rest, ihr solltet mal sehen was sogar die jüngsten hier schleppen müssen :O) und es relativ eng war. Dort waren fast nur Leute aus dem Jahrgang über mir, weshalb ich leider keine Chance hatte, mich mehr mit den anderen aus meiner Klassen anzufreunden.
Nach der Pause hatten wir Arts, was aus folgendem Grund recht speziell war: Auf dem Weg zu dem Raum hat mich das Mädchen gefragt "Magst du Kunst?" und ich habe in etwa geantwortet "Naja geht so ich bin nicht so talentiert", sie hat gesagt "Okay. Die Lehrerin ist ein bisschen gruselig sie ist manchmal sehr laut". Wir gehen in den Raum, wo schon einige waren "WENN IHR NICHT LEISE SEIT GEHT IHR ALLE ZUM NACHSITZEN" und da war ich ein bisschen eingeschüchtert :D Aber im Endeffekt war die Lehrerin recht nett. Das Mädchen ist mit mir zu ihr gegangen und hat gesagt "Das ist Carla aus Deutschland. Sie mag auch kein Kunst".
Sie und ein anderer Junge arbeiten nämlich nicht am Projekt (ein Mosaik) wie die anderen, sondern erledigen kleine Jobs für die Lehrerin wie zB Stifte sortieren. Und schwupp hing ich da mit drin, obwohl ich das Mosaik gar nicht so schlimm gefunden hätte, das hat ja nichts mit zeichnen zu tun.
Das war also Arts, wonach English dran war. Dort lesen wir "To Kill A Mockingbird", was eigentlich ganz okay ist, aber andererseits auch langweilig und ohne spannende Handlung (wie ich finde). English läuft hier ungefähr ab wie Deutsch bei uns, da gibt es nicht so viel zu sagen.
Danach war große Pause, in der ich (wie eigentlich alle) in die "Stadt" (es ist wirklich mehr ein Dorf mit einer Hauptstraße, an der die Schule und Geschäfte sind) gegangen bin, mit dem Mädchen aus meiner Klasse und einigen aus dem höheren Jahrgang.
Nach der Pause hatte wir Music, was richtig Spaß gemacht hat. Zuers,t haben wir geübt, Toneleitern aufzuschreiben, was für mich sehr einfach war weil wir das gefühlt in der Grundschule gemacht haben. Wer jetzt allerdings denkt, Deutschland wäre den Iren musikalisch voraus, liegt falsch. Wenn die hier die Instrumente greifen kommen die meisten deutschen Schüler nicht mehr mit. In der zweiten Hälfte der Doppelstunde haben wir nämlich Riptide mit Gitarren/Ukulelen (ja Ukulelen :D Die sind cooler als man denkt.) und Klavier/Keyboard gespielt und wer's geschafft hat, durfte/sollte mitsingen. Ich war allerdings voll mit meinen drei verschiedenen Ukuleleakkorden beschäftigt (ich hatte vorher kaum je eine Gitarre in der Hand gehabt), wobei mir danach gesagt wurde, dass ich das gut gemacht und schnell gelernt hätte.
Als letztes war Maths dran und naja, wir machen hier zwar Sachen, die ich schon lange gemacht habe, aber Spaß macht mir das trotzdem nicht. Das meiste wird auch etwas anders gemacht oder aufgeschrieben, also bin ich da recht beschäftigt.
Nach der Schule war ich mit meiner Gastmutter und der Italienerin in einer kleinen Stadt (für deutsche Verhältnisse wahrscheinlich immer noch ein Dorf), wo wir den Rest meiner Schuluniform und andere Dinge, die ich noch brauchte, gekauft haben.
Sonst habe ich an dem Tag eigentlich nichts besonderes mehr gemacht außer auszupacken.
Zwischendurch hatte ich immer ein bisschen Heimweh und abends dann doller, ich hab halt immer gedacht "Es ist wirklich toll hier und ich kann mich glücklich schätzen, aber ich habe hier nichts, was ich nicht auch in Deutschland hab". Natürlich nicht, ich war ja grade mal 24h auf irischem Boden :D Aber das Hirn von ATS tickt nun mal von Zeit zu Zeit anders. Das mit dem Heimweh ist mittlerweile auch viiiiiiiel besser geworden, obwohl ich schon am Anfang stolz auf mich war, das ich nicht in der Schule in Tränen ausgebrochen bin oder so.
Im nächsten Post werde ich schätzungsweise einfach die restlichen Tage und was so passiert ist zusammen fassen. Ein Flugvideo wird es übrigens nicht geben, ich hatte die Speicherkarte nicht in meiner Kamera und sie aus meinem Laptop zu holen wäre zwar möglich gewesen, hätte sich aber nicht gelohnt.
Bis später, oder wie sie hier sagen: Slán :)

Samstag, 10. Januar 2015

Lebenszeichen :D Ankunft am 4.1.

Sooooooo :)
Sorry dass ich mich nicht früher gemeldet hab,aber ich hab erst seit gestern Abend Internet. Jetzt hab ich es geschafft, von meinem Handy einen Hotspot zu legen ich hoffe der wird sich auch in Zukunft mit meinem Laptop verstehen. Aber fangen wir am Anfang an.
4.1.
Ich hab bis 1 1/2h vor Abfahrt gepackt bzw gequetscht, es war schon eng aber hat zum Glück gepasst. Gegen viertel vor zwei sind wir losgefahren zum Flughafen und ich war immer noch nur semi aufgeregt. In der Schlange zum Check-In ist uns aufgefallen, dass wir meinen Reisepass vergessen haben, aber (ein Hoch auf die EU) ich konnte mit Personalausweis einreisen.
Die Frau am Check-In hat erzählt, dass sie schon mehrer Austauschschüler eingecheckt hat und letztendlich waren das wirklich viele. Jedenfalls sind wir nach dem ich meinen Koffer abgegeben hatte zur Sicherheitskontrolle gegangen, wo ich mich von meiner Familie verabschiedet habe.
Hinter besagter Sicherheitsschleuse habe ich dann jemanden getroffen, für den ich ein bisschen ausholen muss.
Letztes Jahr im Frühling etwa habe ich über Facebook ein Mädchen kennengelernt, das auch mit WWQ nach Irland fliegen würde, allerdings schon im Sommer und für ein Jahr. Ich habe mich ein paar Mal mit ihr getroffen, danach hatten wir aber weniger Kontakt. Naja und am Flughafen hab ich sie dann zufällig mit zwei anderen ATS wieder getroffen, weil sie Weihnachten zu Hause waren. Also war ich doch nicht mehr alleine :D
Im Flugzeug (ein ganz hübsches grünes) bin ich erstmal zum falschen Platz gelaufen aber was soll's irgendwann sind dann die rechtmäßigen "Besitzer" des Platzes gekommen und ohne auf mein Ticket zu schauen ist mir eingefallen, dass ich auf Platz A sitze und nicht F :D
Der Flug war richtig schön (es war Sonnenuntergang und zwar der schönste den ich je gesehen habe) und ruhig (die weicheste Landung die ich je erlebt habe) und dann waren wir auch schon in Dublin. Beim Landeanflug hab ich mir gedacht "Ich habe keine Ahnung was ich hier mache. Keine Ahnung, worauf ich mich eingelassen habe.". Aber ich denke/schätze/hoffe, dass das bei jedem so ist und das man erst danach weiß, worauf man sich eingelassen hat.

Jedenfalls sind wir gelandet, durch die Passkontrolle, das Gepäck geholt und sind zu der Koordinatorin gegangen, die uns abgeholt hat. Eine der ATS wohnt in Dublin also ist sie gleich weiter gegangen und der Rest von uns hat mit einem Mädchen gewartet, das ich vom VBT kannte und die schon seit mehreren Stunden da war, während die Koordinatorin zum anderen Terminal gegangen ist um noch ein Mädchen einzusammeln. In der Zeit habe ich mir das erste Mal in Irland etwas gekauft und zwar tadaaaaaaaaa Vaseline XD Außerdem hab ich natürlich fleißig Ausschau nach The Script gehalten, aber die haben sich leider nicht blicken lassen.
Als dann schließlich alle da waren sind wir nach draußen gegangen, wo der Mann der Koordinatorin mit einer Art Minibus/Großraumtaxi gewartet hat. Alle Mann rein und los ging's. Leider war es schon ziemlich dunkel deshalb hab ich auf der Fahrt selten mehr als die Lichter der anderen Autos gesehen. Wir sind mindestens drei Stunden gefahren und haben zwischendurch die anderen abgesetzt, bis ich alleine war. In einem kleinen Dorf oder so bin ich dann mit der Koordinatorin in ein normales Auto umgestiegen und wir sind noch kurz weiter gefahren, bis wir schließlich in dem Dorf angekommen sind, wo meine Gastmutter und meine italienische Gastschwester mich abgeholt haben.
Auf der Fahrt hatte ich schon ein paar Momente Heimweh, weil ich gemerkt habe, dass ich wirklich weg bin. Aber als ich in das Auto meiner Gastmutter gestiegen bin, war das wie weggeblasen. Ich war so aufgeregt und die beiden schienen so nett (was sie immer noch und hoffentlich für immer sind). Wir sind also losgefahren, an Gesprächsthemen kann ich mich kaum erinnern, ich weiß aber, dass wir praktisch durch's Nichts gefahren sind. Es war nur dunkel und man hat die von den Autoscheinwerfern beleuchteten Hecken gesehen (Zäune sind hier wirklich eine Seltenheit, jeder grenzt sein Wiesen mit Hecken oder wenigstens Steinmauern ab. Mir ist letztens mal der Gedanke gekommen, wer die Dinger eigentlich schneidet.)
Irgendwann (gegen 10 Uhr abends) sind wir in eine Einfahrt eingebogen und beim Anblick des Hauses ist mir kurz der Atem gestockt. Es ist super schön und nachts beleuchtet, sieht wirklich toll aus. Noch dazu kann man prima das umliegende Land sehen, aber das wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht, es war ja dunkel.
Wir sind durch den Hintereingang rein gegangen und mir wurde das Haus gezeigt und der Rest der Familie vorgestellt. Es ist wirklich schön und die anderen haben mich richtig nett begrüßt. Mein Zimmer ist übrigens ein Traum! Groß genug, aber nicht zu groß für eine Person und ein eigenes Badezimmer direkt im Zimmer sozusagen (also die Tür zum Bad ist im Zimmer, ich muss nicht raus auf den Flur gehen).Dazu hab ich ein riesiges Bett, von dem ich aber nur die Hälfte nutze :D
Ich war dann noch kurz in der Küche/Esszimmer und hab ein bisschen geredet bzw zugehört und Orangensaft getrunken (der definitiv besser ist als der meiste in Deutschland, viel fruchtiger), dann bin ich in mein Zimmer gegangen, hab mir meinen Handywecker auf 7:15 Uhr gestellt und bin eingeschlafen.
So meine lieben Kinderchen, das war's für heute :D Ich beende diesen Post grade um 9 Uhr früh weil ich nicht mehr schlafen kann, der Wind ist zu laut. Heute geht's mit der Italienerin nach Cork, worauf ich mich richtig freue. In den ersten Tagen hat man so viel zu erzählen und gleichzeitig so wenig Zeit...ich versuche, den Post über den ersten Schultag heute Abend zu schreiben, damit ich irgendwann mal up-to-date bin.

Sonntag, 4. Januar 2015

Noch vier Stunden :O

So, der Koffer ist zu (mit Ach und Krach, und einige Sachen müssen noch versorgt werde, die passen hoffentlich ins Handgepäck) und ich werde jetzt gleich meinem Laptop einpacken.
Aufregung etc. zu beschreiben würde jetzt zu lange dauern, ich erzähl euch das dann alles im Post über den Flug/Ankunft (ich habe auch vor, auf dem Flug ein bisschen zu filmen weil ich Flug-Videos immer am besten finde, aber 1. weiß ich nicht ob das klappt und 2. weiß ich nicht ob genug Internet haben werde um das hochzuladen).

Samstag, 3. Januar 2015

Packen

Weitsichtig wie ich bin, habe ich natürlich schon längst fertig gepackt  -  NICHT :D
Mein Zimmer sieht aus wie ein Schlachtfeld, aber die Aktion scheint sich dem Ende zu neigen.
Gestern habe ich angefangen, die Sachen, die ich mitnehmen möchte, rauszulegen. Als ich heute angefangen habe einzuräumen, ist schon mal einiges rausgeflogen. Brauche ich das Shirt wirklich? Nehme ich lieber eine Jacke oder einen Schlabberpulli mit? Nach dem Prinzip habe ich alles nochmal geprüft.
Ich hab vor, eine Seite mit Tipps zum Packen zu erstellen, das ist für "Bedürftige"einfacher und übersichtlicher, als wenn ich hier alles aufliste.
Bevor ich angefangen habe, war ich recht optimistisch. Schließlich hatte bei bisherigen Urlauben auch immer alles gepasst. Dann habe ich alle Sachen auf den Boden gelegt und mir gedacht "K*cke. 'N Zehner dass das da nicht rein passt".
Naja ich hab dann ja auch fröhlich aussortiert und mit schön quetschen lief es ganz gut. Durch die Großzügigkeit von Aer Lingus werde ich wohl hoffentlich auch keine Gewichtsprobleme bekommen.

Also, hier eine Liste mit Tipps zum Packen, die ich später auf eine einzelne Seite kopieren werde:
- Klamotten kuscheln gerne: Ihr habt zwei Shirt auf den Kofferboden zwischen die Streben gelegt? Dann die beiden nochmal zusammen drücken, meisten bekommt man doch noch ein oder zwei daneben.
- Socken mögen Schuhe: Schuhe nimmt jeder mit und sie sind generell gefürchtet, denn sie sind schwer und nehmen viel Platz weg. Warum also nicht den Platz mit Socken oder Leggings füllen?

- Falten ist langweilig: Gerollte Klamotten kann man super in alle Lücken quetschen.
- Handgepäck ist dein Freund: Informiert euch genau über die Bestimmungen eurer Airline zum Handgepäck und nutzt diese aus. Wenn man zusätzlich zum "normalen" Handgepäck ein personal item mitnehmen darf, warum sollte man das dann nicht tun? Ich habe zB meine Gummistiefel (Irland, nasse Wiesen...ihr wisst schon) im Handgepäck :D
- Schoki schenken: Milka, Toffifee und Niederegger Marzipan sind nicht nur tolle Gastgeschenke, weil sie einfach toll sind, Flache Sachen lassen sich auch viel einfacher irgendwo zwischen schieben als ein Karton Raffaello.
- Wetter?: Nach Irland zB muss man jetzt keine großartige Sommerausstattung mitnehmen, nach Kalifornien weniger dicke Pullis, dafür Kleider und Bikinis.

...to be continued :)

Freitag, 2. Januar 2015