Donnerstag, 26. Februar 2015

Mid Term Break [Reiten, Pancake Tuesday, Cork, Dublin, Cliffs]

Mittlerweile ist die Ferienwoche schon vorbei :( Aber ich denke, im Prinzip kann ich mich echt nicht beklagen. Aber von Anfang an:
Vorletzten Samstag, am ersten Ferientag, war ich endlich mal reiten! Auf Rizzle, dem netten Mini-Tinker der Nachbarn. Obwohl ich auch die folgenden drei Tage dort war, bin ich bis jetzt nur Schritt und wenig Trab auf der Wiese geritten, der Boden macht mir irgendwie Angst weil der so nass und uneben ist aber naja zum kennen lernen muss man meiner Meinung nach eh nicht gleich im Galopp durch die Gegend heizen.
Rizzle ist jedenfalls meistens sehr lieb und ganz gut zu reiten, also ich hätte es auf jeden Fall schlechter treffen können.

Am Dienstag war dann Pancake Tuesday. Das ist eine Art Feiertag, da am Mittwoch darauf die Fastenzeit begann (praktischerweise fastet bei mir niemand richtig). Ursprünglich wurde Pfannkuchen gegessen, weil die eben Sachen wie Eier und Milch, die während der Fastenzeit vergammeln würden, aufbrauchen. Mittlerweile ist es einfach eine Tradition. Statt Apfelmus gibt es Zitronensaft und Zucker (das ist so traditionell, in Wirklichkeit gibt es auch Sachen wie Nutella und Eis), was eigentlich auch viel leckerer ist XD
Bei uns war der Pfannkuchenteig ein gekauftes Pulver in einer Plastikflasche, zu dem man Milch gegeben hat, einmal durchgeschüttelt, fertig. Dafür hat meine Gastfamilie aber so eine coole Crepe-Platte und die Pfannkuchen waren am Ende auch echt lecker.

Am Mittwoch bin ich dann nach Cork gefahren und habe mich mit zwei Freundinnen aus Deutschland getroffen, die ich beide vom VBT kenne. Eine wohnt im Moment in Cork City und die andere in County Clare auf dem Land.
Den Tag haben wir mit shoppen (ich habe endlich eine große Irlandfahne :D), rumlaufen und einer viel zu käsigen Pizza verbracht (wir musste die Tomatensoße suchen).
Abends ist das Mädchen aus Clare mit mir zu meiner Gastfamilie gefahren und hat dort die nächsten zwei Nächte übernachtet (mein riiiiiesiges Bett hatte endlich mal einen guten Nutzen :P).
Ist euch schonmal aufgefallen, wie kurz der Film Madagascar ist?

Am nächsten Morgen sind wir artig um 7:15 Uhr aufgestanden um nach tadaaaaa Dublin zu fahren!
Im Zug haben wir das Mädchen aus Cork getroffen und sind netterweise ohne Zwischenfälle nach Heuston Station gekommen. Von dort aus sind wir zum Guiness Storehouse gelaufen (nach rechts drehen, dann links, rechts, links XD).
Dort haben wir unsere Tickets gekaufen und sind brav die Rolltreppe hochgefahren, wo uns ein netter Guide gefragt hat, ob wir einen Audio Guide haben wollten. Nachdem wir ja gesagt hatten, hat er uns an eine Seite des Raumes geführt, wo man sich die Teile abholen konnte und hat auf dem Weg gesagt, wenn wir gut englisch können, können wir uns auch die englische Tour anhören, was wir im Endeffekt auch gemacht haben (bzw eigentlich war es nur eine Introduction in dem "Foyer" in dem wir waren).
Diese introduction hat dann weniger Minuten der nette Mitarbeiter gemacht (ich schwöre drauf das er aussah wie Andrew Garfield XD) und es ging im Wesentlichen um den Pachtvertrag für die St. James's Gate Brewery, den Arthur Guiness vor ich-weiß-schon-nicht-mehr-vor-wie-vielen-hundert-Jahren unterschrieben hat, um das Gebäude in dem wir waren (das größte Pint-Glas der Welt) und generell das wir alle sehr willkommen waren und so, war auf jeden Fall cool! Sláinte :)
Die Guiness-Ausstellung danach war auch gut gemacht und größtenteils ziemlich interessant.
Danach konnte man in diesem Pint-Glas-Haus ganz nach oben fahren (auf den Etagen waren noch verschieden Sachen, die aber meistens etwas mit Guiness trinken zu tun hatten und nur für 18+ waren) in die Gravity-Bar. Das ist ein runder Raum mit einer Bar in der Mitte. Die Außenwände waren aus Glas, so dass man Dublin komplett überblicken konnte. Jeder hat ein Freigetränk bekommen und die Aussicht war einfach richtig schön.
Zusätzlich haben sie dann noch Rusty Halo von The Script gespielt :D
Zurück auf dem Boden des Pint-Glases waren wir noch im Shop und ich habe mir ein cooles T-Shirt gekauft. Der Verkäufer war total cool, hat erstmal gefragt wie mein Tag war und so, aber so ist das hier einfach :)



Als wir grade wieder auf der Straße standen ist uns aufgefallen, dass wir gar kein Foto vor der typischen Fotowand gemacht haben, aber zum Glück haben wir noch ein schönes großes Tor gefunden, auf dem Guiness drauf stand, das hat auch gereicht.
Also, auch wenn man nicht 18 ist, sollte man unbedingt ins Guiness Storehouse gehen :)
Danach sind wir mit der LUAS in die Stadt gefahren, haben bei Supermac's (eine Art irisches McDonald's) gegessen und zum Trinity College gelaufen.
Von dort aus waren wir noch in Temple Bar, was ziemlich cool ist, wie eine kleine eigene Stadt finde ich, auch wenn es wirklich nur ein paar Straßen sind.

Nach ein bisschen weiter rumlaufen ging es dann auch schon zurück zu Heuston Station und in den Zug, der auch ohne unnötige Stops durchgefahren ist.
Abends waren wir im Prinzip nur noch müde :D

Am nächsten Morgen wurden wir gegen neun Uhr morgens ins nächste Dorf gefahren, da wir mit bei dem Reiseunternehmen Paddywagon eine Tour zu den Cliffs of Moher mit einigen Zwischenstopps gebucht hatten (die Freundin in Cork war schon in Cork eingestiegen). In dem Dorf haben wir erstmal zehn Minuten in der Kälte gewartet, bis wir einen Paddywagon-Kleinbus auf der anderen Straßenseite gesehen haben.
Hingestiefelt, Tür geöffnet.
Falscher Bus.
Der Fahrer (der mit zwei Gästen auch auf Passagiere gewartet hat) wusste aber, dass wir auf seinen Kollegen warten und hat uns in seinem Bus sitzen lassen, bis wir umsteigen konnten. Fand ich super :D
Als wir dann mit der Freundin aus Cork, zwei weiteren Frauen und unserem coolen Fahrer (Zitat am Ende des Tages "If you've liked the tour, my name is Tony Murphy. If you didn't like it, my name is Simon and what tour are you talking about") in unserem Kleinbus saßen, sind wir erstmal zu einem Shoppingcenter in  Limerick gefahren, wo noch andere eingestiegen sind, so dass wir letztendlich 14 waren.
Auf der Fahrt zum nächsten Halt (ich glaube, das waren schon die Mini-Cliffs) hat Tony immer ein bisschen was historisches erzählt, wenn wir grade durch einen passenden Ort gefahren sind und das war ziemlich interessant und gut zu verstehen.
Unterwegs hatten wir von Sonne bis strömenden Regen eigentlich auch jedes Wetter bis auf Schnee und Gewitter, purer Sonnenschein wäre ja viel zu langweilig und nicht-irisch :D

Die Mini-Cliffs sind im Prinzip einfach Klippen, aber total schöne und gar nicht so klein. Im Vergleich zu den Cliffs of Moher waren sie definitiv weniger touristisch und man konnte einfach überall rum klettern, wo man wollte. Es hat zeitweise etwas getröpfelt, aber es kam auch immer wieder die Sonne raus und alles in allem sollte man sich die Mini-Cliffs auf keinen Fall entgehen lassen :)



Der nächste Halt war Doolin, ein kleines Dorf in der Nähe der Cliffs of Moher, wo wir in einem Pub Lunch essen konnten. Wir drei hatten alle Nudeln mit Tomatensoße. Ja, sehr kreativ und experimentierfreudig. Aber sie waren lecker :D
Danach war es nur noch eine Fahrt von ca 15min zu den Cliffs of Moher und auf dieser Fahrt hatten wir einen der schönsten Ausblicke den man wahrscheinlich haben kann *-*
An den Cliffs of Moher ist es auf jeden Fall touristischer als an den Mini-Cliffs, aber trotzdem mega schön und beeindruckend :O
Wir hatten richtig schönes Licht und konnten tolle Fotos machen. Zwischen dem Weg, der die gesamten Klippen entlang führt, und dem "Abgrund" ist eine Mauer die zwar aus Naturstein ist, aber trotzdem nicht wirklich schön. An viele Stellen kann man drüber klettern, da auf der anderen Seite auch noch genug Platz ist, trotzdem war es gruselig ohne Begrenzung 200m über dem Nordatlantik zu stehen. Ich habe zwar keine Höhenangst, bin aber nach den Fotos lieber wieder über die Mauer geklettert, da es auf der unbegrenzten Seite auch noch rutschig war (und windig sowieso).
Am Ende haben wir auch noch einen richtig schönen Regenbogen gesehen (nein wir konnten nicht zum Ende laufen und nach Goldtöpfen suchen :D).



Nach über eine Stunde ging es wieder zum Mini-Bus und nach Bunratty, ein kleines Dorf in der Nähe von Limerick mit einem Castle. Allerdings hatten wir nur eine halbe Stunde Zeit und haben uns so nicht viel angeschaut.
Abends war ich nur noch müde und habe auch den folgenden Samstag zu Hause verbracht.

Freitag, 13. Februar 2015

Der erste Monat

Jetzt ist also schon über ein Monat vergangen.
Das ist jetzt das Klischee, aber es ist wahr: Es fühlt sich an, als wäre ich schon jahrelang hier und gleichzeitig erst eine Woche. Am merkwürdigsten ist es wenn ich zum Beispiel denke (und das passiert mir oft): Okay, morgen ist Donnerstag. Da hab ich Science. Warte, das kann nicht sein ich hatte doch erst vorgestern Science.
Sowas passiert mir in Deutschland nie so krass.
Aber darum soll es jetzt gar nicht so viel gehen, sonst wird das hier viel zu lang.
Vorletzten (oder so) Dienstag war ich mit meiner Klasse Airsoft spielen.
Ja, das ist das, wo man mit erschreckend realistischen Waffen mit kleinen Plastikkügelchen aufeinander schießt.
Ja, die Lehrer haben mitgespielt.
Ja, es hat ein bisschen weh getan, wenn man getroffen wurde.
Nein, hier hat keine Gruppe von Eltern den Aufstand geprobt, die Schule würde aus ihren unschuldigen Lieblingen potenzielle Terroristen machen.
Naja jedenfalls wurde wir in der Anlage in drei Gruppen geteilt die jeweils 10 Schüler umfassten bzw in meiner Gruppe waren 9 Schüler und ein Lehrer.
Diese Gruppen wurden dann wieder in jeweils zwei "befeindete" Teams unterteilt.
Meine Gruppe war als letztes an der Reihe. In einem ziemlich kahlen Raum haben wir Gesichtsmasken und Waffen bekommen (fragt mich nicht, was das für Waffen waren...sie waren groß und schwarz und für meinen Geschmack zu realistisch) und sind dann in eine Halle gegangen, in der eine Menge "Häuser" aufgebaut waren. Die meisten waren nur vier zusammen gestellte Wände ohne Dach mit zwei oder drei Fenstern (ohne Glas, logischerweise).
Ein langes Haus hatte noch ein Obergeschoss und es gab zwei oder drei Propellerflugzeugwracks (Kekse für alle, die das Wort beim ersten lesen verstanden haben).
Jedes Team hatte eine Base und beim ersten Spiel ging es nur darum, zu überleben. Wer getroffen wurde, musste mit erhobener Hand zur Base gehen, zehn Sekunden warten und durfte wieder mitspielen. Wer dreimal getroffen wurde, ist ausgeschieden (ist aber nicht passiert).
Als das Spiel begann, hab ich probeweise in paar Mal geschossen und hab mich dann fast die gesamte restliche Zeit in einem Haus versteckt :D
Beim zweiten Spiel (es war ein Kanister versteckt worden und jedes Team musste versuchen ihn zu finden und zur Base zu bringen) wurde ich einmal getroffen, aber es war eigentlich ganz okay weil die Kügelchen wirklich klein sind. Falls ihr einmal Airsoft spielt kann ich euch aber empfehlen, so viele Schichten an Klamotten wie möglich anzuziehen, das dämpft die Teile.
Jedenfalls haben wir alle überlebt (auch wenn ich es extrem gruselig fand, alleine mit einem Gewehr da rumzurennen und zu wissen, dass um einen herum andere Leute mit Gewehren sind, die man aber nicht sieht).
Nach dem Airsoft sind wir ins Thomand Park Stadion gefahren, das ist das Stadion von Munster Rugby. Dort wurden wir durch die Umkleidekabinen etc geführt und waren in dem kleinen Museum. Ich muss sagen, die Kabinen sind schon fast unfair :D

Ausstattung der Gästekabine:
-1 Raum mit einer umlaufenden Bank an der Wand, drüber Harken
-1 Massageliege
-11 Duschen
-2 (?) Badewannen

Ausstattung der Home-Kabine (also wo Munster Rugby sich umziehen etc):
-1 Raum für Manager, Coach usw mit Bank und kleinem Fernseher für letzte Spielanalysen
-1 Raum mit 2 oder 3 (oder mehr?) Massageliegen und einer Eismaschine für Eisbäder (wofür auch immer das gut sein soll)
-sehr viele Duschen und (ich glaube) 4 Badewannen
-1 Raum zum Umziehen, wo jeder Spieler sein eigenes "Abteil" für sein Zeug (wie man das aus dem Fernsehen/Internet von den Fußballkabinen kennt) mit Kühlschrank und Internetzugang

Man will es halt den eigenen Spielern möglichst bequem machen und den Gästen möglichst unbequem.

Letzten Samstag bin ich relativ spontan mit sieben anderen ATS nach Kinsale gefahren.
So, und damit man das versteht, spulen wir mal zurück zum Donnerstag davor. An meiner Schule im 5th Year sind ja noch zwei andere ATS und die haben mich Donnerstag gefragt, ob ich mit ihnen und ein paar anderen nach Tralee fahren will. Ich hatte zwar keine Ahnung, wer noch mitkommen würde und Tralee kannte ich nur aus Ansagen im Zug, aber ich hab einfach ja gesagt (solange wir auf dieser Insel bleiben ist mir das Ziel im Prinzip egal, ich will alles sehen :D).
Am nächsten Tag habe ich nachmittags bei der einen ATS aus Italien angerufen bzw letztendlich sie mich (beim ersten Versuch haben ich und mein nicht kalibriertes Handy den Anruf vorsichtshalber sofort beendet^^)  und sie hat mir gesagt, wo mein Gastvater mich am nächsten Tag hinfahren sollte (ihre Gasteltern haben mich mit zum Bahnhof genommen und deshalb hat sie mir gesagt, wo sie wohnt (sowas wie "Musterstraße 10" gibt es hier nicht, hier wird mit Sachen gearbeitet wie "deine Gastmutter weiß, wo ich wohne, sie hat mal eine andere ATS hier abgesetzt zur Party von XY")). Dann hat sie noch gesagt, dass das Reiseziel in Kinsale geändert wurde, ich hab den Namen allerdings nicht verstanden und meiner Gastmutter später nur gesagt "Es fing mit K an und es kam ein I drin vor".
Am nächsten Morgen am Bahnhof kam dann folgende Gruppe zusammen: 1 Deutsche (surprise, surprise), 1 Slowakin (sagt man das so?), 1 Schweizerin (die französisch gesprochen hat), 2 Spanier und 3 Italiener.
Ich hab dann auch erfahren, dass wir nach Kinsale fahren (nicht, das der Name mir irgendeine Orientierung gegeben hätte, hab im Zug erstmal Google gefragt).
In Kent Station Cork sind wir in den Bus nach Kinsale umgestiegen. Logischerweise brauchten wir ein Return Ticket, aber da der Bus auf dem Rückweg nur bis zur Main Bus Station in Cork fahren würde, hat der Busfahrer uns Tickets aber der Bus Station ausgestellt, was fast 2€ billiger war. Fand ich voll nett :D
Auf dem Weg nach Kinsale (der durch die allerschönste, irischste Landschaft ever führt) hat der Bus auch am Flughafen von Cork angehalten, wo ich in 4 Monaten abfliegen werde. Komisches Gefühl irgendwie :O Naja verlaufen werde ich mich da jedenfalls nicht^^

In Kinsale haben wir erstmal die Tourist Office um einige Flyer erleichtert und sind dann zum Charles Fort gelaufen, das etwas außerhalb lag. Einige fanden den Weg nervig, aber meiner Meinung nach war der der echt schön.
Der Eintritt in das Fort hat dann leider Geld gekostet, einige aus der Gruppe sind einfach über die Mauer geklettert aber ich bin mit einigen anderen draußen geblieben, man hat eigentlich auch so genug gesehen.
Zurück in Kinsale haben wir uns aufgeteilt und in kleineren Gruppen gegessen und Kinsale besichtigt. Ein paar fanden das eher langweilig weil "in Kinsale halt nichts ist". Naja wenn man nach Irland fährt kann man halt nicht New York City erwarten, ich fand Kinsale richtig schön.

















Um fünf sind wir alle mit dem Bus zurück nach Cork gefahren und haben uns dort wieder in zwei Gruppen aufgeteilt. Ich bin mit vier anderen losgelaufen um ein asiatisches Restaurant zu suchen, das eine Art All-you-can-eat Buffet haben sollte.
Problem: Nur zwei von uns waren vorher einmal dort gewesen und wussten weder Adresse noch Namen des Restaurants.
Auf gut Glück sind wir also losgezogen und so teilweise in *ähem* interessante Gegenden mit *äheeem* interessanten Leuten gekommen.
Fast zurück auf der Main Street sind wir an einem mexikanischen Café vorbeigekommen und irgendjemand meinte, dass das ja auch gut aussehen würde. Ein Mann, der zufällig grade an uns vorbei lief, hat uns dann aber gleich informiert, dass das Café okay, aber nicht richtig gut wäre. Das fand ich total lustig, in Deutschland juckt das keinen, wo irgendwelche Fremden eventuell essen gehen.
Auf der Main Street dann haben wir eine Frau angesprochen, ob sie ein asiatisches Restaurant in der Nähe kennen würde. Sie wusste keins, aber wieder kam ein junger Mann zufällig vorbei und beschrieb uns den Weg zu einem Restaurant (das wir im Endeffekt nicht gefunden haben, was aber nicht schlimm war).
Das ist schon cool hier, du musst nur einmal "Hilfe" piepsen und findest garantiert jemanden. Wahrscheinlich reicht es schon, ein bisschen verwirrt zu gucken. Ich mag das :D
Nach einer halben Stunde haben wir schließlich gefunden, was wir gesucht haben, und sogar Leute wie ich, die, nett ausgedrückt, nicht grade Fans von Sushi & Co. sind, haben genug zu essen gefunden.

Um acht, 20min bevor unser Zug abfahren sollte, haben wir uns auf den Weg zum Bahnhof gemacht. Um viertel nach acht haben wir dann angefangen zu rennen, um um 20:23 Uhr völlig fertig in der Station anzukommen.

In der kein Zug gewartet hat.
Und wir dachten, der Zug wäre der letzte Zug des Tages gewesen, da das einer der Spanier gesagt hatte.
Ich war noch nie so froh herauszufinden, das jemand unrecht hatte.
Im Endeffekt mussten wir nur eine halbe Stunde warten und sind dann mit einem S-Bahn ähnlichen Zug zurück gefahren.

Letzten Donnerstag waren wir Mädchen aus meinem Jahrgang auf so einer Veranstaltung á la " Mädchen in wissenschaftlichen Berufen sind ganz toll und wichtig und bla". Dort, in eine Art großer Sporthalle, war eine Bühne, auf der ca. eine Stunde lang Vorträge und ein Frage-Antwort-Runde waren, mehrere Stände von verschiedenen Firmen und tadaaaa gratis Frühstück :D Wir haben uns erstmal mit Getränken und Muffins/Croissants ausgestattet, bevor die Vorträge etc begannen. Auf jedem Stuhl vor der Bühne waren kleine Tüten mit Wasser, Süßigkeiten und sogar In-Ear Kopfhörern :O Ziemlich cool würde ich sagen, denn die sind gar nicht soo schlecht und meine anderen sind fast kaputt :D
Nach den Vorträgen hatten wir noch ein bisschen Zeit, zu den Ständen zu gehen. Theoretisch sollten wir uns schön informieren, doch wie die meisten anderen haben wir nur die Werbekugelschreiber eingesammelt XD Eigentlich finde ich das blöd, nur das gratis Zeug mitzunehmen, deshalb stand ich meistens hinten und hab die anderen ein bisschen reden lassen und die haben mir dass meistens einen Kuli mitgebracht :D Ich hab jetzt jedenfalls fünf neue Stift und ein Lineal.
Am selben Tag hatten wir Drama, also Theater, und ich habe halb freiwillig, halb von einem anderen Mädchen geschubst, sogar bei einem kleinen Stück mitgespielt :) Es war kein richtiges spielen, wir mussten im Prinzip nur ablesen und ein bisschen schauspielern und im Endeffekt hat das eigentlich echt Spaß gemacht. Es war ein Stück für nur zwei Leute und ziemlich kurz und ich durfte schön fluchen :D

So, nachdem ich 10 Tage lang an diesem Post geschrieben habe... :D Es kam halt immer noch was dazu. Eigentlich möchte ich noch einen Post über die Schule hier schreiben, aber jetzt ist erstmal eine Woche Mid Term Break, also wird der nächste Beitrag vermutlich darüber.

Mittwoch, 4. Februar 2015

My Love ~ Dublin [30.01.2015]

And we travel on the subway like it was the LUAS-line
Change the Hudson to the Liffey where we kissed for the first time
Turn the city into Dublin yeah wherever we may be
It's alright 'cause tonight
We're gonna paint the town green

Der Tag begann um 5:45 Uhr, als mein Handy mich aufgeweckt hat. Zum Glück hatte ich meinen Lunch größtenteils schon am Abend vorher gepackt, so dass ich nicht mehr viel zu tun hatte, bis meine Gastmutter, meine italienische Gastschwester und ich zum Bahnhof gefahren sind. Dort haben meine Kunstlehrerin und die Kunstkurse aus den zwei Jahrgängen über mir (und ein Junge aus meiner Klasse, der auch mit wollte) gewartet haben. Der Zug kam verhältnismäßig pünktlich und die Fahrt war ziemlich ereignislos und die meiste Zeit leider recht dunkel.
Im Hauptbahnhof in Dublin (Dublin Heuston) sind wir erstmal gefühlte 2km am Gleis entlang gelaufen, bis wir aus dem Gebäude auf die Straße gekommen sind, wo auch gleich die LUAS-Haltestelle war (die LUAS-Line ist die Straßenbahn in Dublin).
Ich hab mich voll gefreut LUAS zu fahren, auch wenn das eigentlich nicht wirklich besonders war :D
An der Haltestelle Abbey Street sind wir ausgestiegen und  -  waren in Dublin.
Seit über einem Jahr wollte ich in diese Stadt und da war sie  -  so schön und besonders wie ich sie mir vorgestellt hatte (The Script waren an dem Tag leider nicht inbegriffen, sonst hätte dieser Post mit AAAAAAAAAAAAAAAH angefangen).
Zuerst sind wir zum Trinity College gelaufen. Auf dem Weg war ich komplett beschäftigt, gleichzeitig zu versuchen, alles zu sehen und mitzubekommen, zu filmen und fotografieren und die Gruppe nicht zu verlieren (die Ergebnisse, was das filmen und fotografieren angeht, sind entsprechend^^).
Trinity College sah anders aus, als ich es mir vorgestellt hatte, war aber ziemlich beeindruckend. Zuerst sind wir durch eine kleine Ausstellung gelaufen und haben dann das Book of Kells angeguckt. Das fand ich ein bisschen unspektakulärer als seinen Ruf, aber die Bibliothek danach hat das mehr als wett gemacht.


Nach einer kleinen Pause, die ich mit einigen anderen bei Costa, einem Starbucks-Verschnitt, verbracht habe, sind wir zum National Museum of Ireland (auf irisch übrigens Ard-Mhúsaem na hÉireann und nein ich habe mich nicht verschrieben :D) gegangen. Die Ausstellungen dort waren teilweise ziemlich interessant, auch wenn ich (wie immer) nicht wirklich viele der Infotexte gelesen habe.

Nach einer recht ereignislosen Mittagspause ging es in die Kunstgalerie. Die war zwar ganz nett, aber für mich eine Sache von fünf Minuten. Die meiste Zeit saß ich mit einer anderen Austauschschülerin irgendwo rum und hab mich mit ihr unterhalten, bis es dann wieder zur LUAS Haltestelle ging.
Der Zug war dieses Mal ziemlich überfüllt, aber ich glaube, ich habe aus meiner Sardinenposition heraus die Guiness Brauerei gesehen :)
Am Bahnhof Heuston hatten wir dann noch etwas Freizeit, wodurch ich auf die dumme Idee gekommen bin, mir White Hot Chocolate zu kaufen. Das Zeug war überteuert und hatte den Geschmack eines flüssigen Marshmallows mit Geschmacksverstärkern (Hinweis: Ich hasse Marshmallows :D).
Am Gleis musste wir dann noch ewig auf den Zug warten (okay es war eigentlich gar nicht so lange (glaub ich) aber wir waren alle müde und wollten nur noch sitzen).
Tja, hätten wir gewusst, was uns erwartet, hätten wir uns das mit dem einsteigen wahrscheinlich zweimal überlegt.
Nach ca. einer Dreiviertelstunde hielt der Zug dann in Portarlington (wer sich jetzt denkt "Wo ist bitte Portarlington?": Es ist eine Dreiviertelstunde von Dublin entfernt und hat immerhin eine Bahnstation :D). Und hielt.
Und hielt.
Und hielt.
Nach etwa einer halben Stunde kam dann die Durchsage, auf der Strecke sei ein Zwischenfall passiert und man wisse nicht, wann der Zug weiter fahren könne.
Etwas später wurde dann angekündigt, es würden Busse organisiert werden, die uns zur nächsten Haltestelle bringen würden, von wo aus wir mit einem anderen Zug weiter fahren würden. Zudem durfte man sich im Bordbistro kostenlos Snacks und Getränke holen. Bis ich mich allerdings dorthin aufgemacht hatte, waren die guten Sachen logischerweise schon weg, aber ich bin noch mit einer Cola (keine wollte gekühlte Getränke) und einem gar nicht mal so schlechten Brownie davon gekommen.
Irgendwann sind wir dann alle aus dem Zug raus und zum Parkplatz vor dem Bahnhof gegangen.
Dann standen wir da. Es war kalt, dunkel und windig und natürlich gab es nicht genug Busse für alle (zumal hinter uns noch weitere Züge gewartet haben).
Ich weiß nicht, wie lange wir dort im Endeffekt standen, aber die meiste Zeit war es gar nicht so schlimm. Ich hatte über den Tag so viele Süßigkeiten und dann noch die Cola und den Brownie gegessen, sodass ich ganz gut drauf war XD
Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen endlich wieder drei Busse, doch der erste war schnell gefüllt, so dass wir in den zweiten gegangen sind. Tja, jedenfalls die erste Hälfte uns. Die andere Hälfte musste in den dritten Bus und ist dort auch nur noch durch einen netten Busfahrer reingekommen, da es eigentlich ein oder zwei Leute zu viel waren.
Die anfängliche Freude über die Wärme im Bus wurde schnell von einem Saunagefühl abgelöst (und damit meine ich nicht den entspannten Teil), was aber in Anbetracht der Fahrzeit von etwa 20min okay war.
An der nächsten Haltestelle mussten wir noch auf den Bus mit der anderen Hälfte unserer Gruppe warten und sind dann in den komplett überfüllten Zug gestiegen, der uns mit gefühlten 1000 Zwischenhaltestellen nach Hause gebracht.
Glücklicherweise konnte ich einen Sitzplatz ergattern, so war die restliche Fahrt ganz okay.
Zurück zu Hause musste ich mich von meiner italienischen Gastschwester verabschieden, da sie am folgenden Morgen früh zum Flughafen fahren musste um nach Italien zurück zu fliegen.
Die ersten Tage ohne sie waren etwas merkwürdig, aber ich bin einfach froh, dass sie in meinen ersten Wochen hier war weil das vieles einfacher gemacht hat.
Gegen 11 bin ich schließlich in Bett gegangen und damit war mein Dublin-Tag vorbei.
Für mich steht aber fest, dass das nicht mein letzte Besuch in der Hauptstadt war!