Freitag, 11. September 2015

It's Not The End, 'Cause The Energy Never Dies

Die letzten Tage in Irland
Ganz genau kann ich mich ehrlich gesagt gar nicht erinnern. Ich hatte ja am Montag bevor ich geflogen bin den letzten Schultag, an dem wir Tests geschrieben haben (in der vierten bis sechsten Stunde). Wir TYs hatten nur Tests in English, Irish, und Maths, für mich also nur English und Irish. Gelernt habe ich...am Sonntag...ein bisschen :D Wie es ausgegangen ist weiß ich ehrlich gesagt noch gar nicht, ich glaube mein Zeugnis wird rüber geschickt (spoiler: Ich war überall ganz gut, außer in Englisch, aber das war auch noch vollkommen in Ordnung). Ich weiß aber auch gar nicht, ob ich das zu Gesicht bekommen würde oder ob es direkt an die Schule geht (spoiler nr.2: Ich habe es irgendwann mal gesehen...und die Schule hat es bestimmt auch XD).
Der Abschied von allen war etwas komisch, da ich es nicht wirklich realisieren konnte, aber es haben alle nett tschüss gesagt und ich habe danach auch noch auf Facebook mit einigen geschrieben.
Am Montag haben wir in den letzten drei Stunden übrigens noch im Raum meiner Klassenlehrerin gesessen, Fotos von dem Jahr angeguckt, Pizza, Nuggets und Pommes gegessen (sowas sollten wir in Deutschland auch mal machen! Viiiiel besser als dieses ewige gefrühstücke vor den Ferien, macht ihr das auch immer?) und Zertifikate bekommen von verschiedenen Sachen die wir gemacht haben, z.B. dem Auto fahren und Mini Company.

Die Tage danach sollte ich eigentlich in der Schule Bücher sortieren (die 1st und 2nd Years leihen sich ihre Schulbücher aus und das muss ja auch jemand wieder zurück nehmen und so) aber irgendwie bin ich dann doch im Sekretariat geblieben, die Sekretärin wollte mich nicht hergeben und ich fand's auch besser als Bücher schleppen :D
Donnerstag hatte ich frei (weil meine Gastmutter frei hatte XD) und hab da schonmal so einiges gepackt und es ist wirklich erstaunlich, wie viel Müll man in so kurzer Zeit ansammeln kann. Plant auf jeden Fall genug Zeit ein, auch wenn man "nur eben alles in den Koffer schmeißen" muss, ist doch noch eine Menge zu klären, zB was passiert mit dem Zeug, das man nicht wieder mitnehmen kann oder möchte?
Am Freitag hab ich mich nach der Schule noch mit drei Freunden in einem kleinen Café getroffen und mich dann verabschiedet. Es war eigentlich gar nicht so schlimm weil ich ja im Sommer wieder hin fahre und einige wahrscheinlich wieder sehe.
Die restliche Zeit habe ich mit packen verbracht und ehe ich mich versah saß ich schon mit meiner Gastmutter im Auto zum Cork Airport. 
An der Ecke vorm Flughafen war das Radio so freundlich, noch einmal Man On a Wire von The Script zu spielen was für mich dann irgendwie ein echt schöner Abschied war.
Das einchecken verlief problemlos und der Abschied von meiner Gastmutter war auch gar nicht schlimm weil wir ja wussten, dass wir uns im Sommer wiedersehen würden.
Im duty free shop habe ich auch noch eine Claddagh-Kette gefunden, ich mag das Symbol ja echt gerne aber Ringe sind einfach nicht so mein Ding...naja und ein bisschen Schokolade war auch noch dabei :D
Der Flug von Cork nach London war ziemlich gut und in Heathrow angekommen habe ich (wie sollte es auch anders sein) eine deutsche Austauschschülerin getroffen, die die selbe Reise bestritt wie ich. Zusammen gingen, liefen, fuhren, flogen wir zu Teminal 5 und (nachdem am security check meine ganze Tasche akkurat ausgepackt wurde weil ich meine duty free Wasserflasche aus Cork trotz der millionenfachen Hinweisschilder vergessen hatte) landeten an unserem Gate.
Was uns sehr gefreut hat.
Nicht.
Denn da waren Jugendliche.
Aus Deutschland.
Die sich etwa Level Fack-Ju-Göthe befanden.
Nein Spaß. Aber die haben sich in den zehn Minuten die wir mit ihnen verbringen durften genau wie die Sorte Deutsche verhalten, die man während eines Auslandsaufenthaltes so gar nicht vermisst.
Der nächste Flug war auch gut und in Hamburg wurde ich dann von meinen Eltern und einigen Freunden begrüßt (alle wollen immer wissen, wie das war, alle wieder zu sehen aber ich glaube, das kann sich jeder ganz gut vorstellen).
Und das ist schon wieder das Ende dieses Posts (sonst würdeder nämlich erst nach meinem Schulabschluss kommen...vermutlich).
Auf jeden Fall danke an alle, die das hier noch lesen und bleibt dran, es kommt noch mehr :)

Donnerstag, 2. Juli 2015

Lang, lang ist's her...

Life is just like a tightrope
You don't know weather you're gonna stay on or fall off
You just gotta take one step in front of the other every day
And try to get through that
 ~ Mark Sheehan

Nein, ich bin noch nicht tot :D
Warum ich nichts geschrieben habe?
Es ist einfach irgendwie vorbei. Ich hab das Gefühl, dass ich nichts mehr zu erzählen habe. Ich war wieder in Deutschland.
Nicht mehr in Irland.
Dieser Blog war über mein Auslandsjahr.
Das ist jetzt vorbei. Oder?

Ich hab oft zurück gedacht, an die Tage, an denen ich in meinem Zimmer saß, nichts gemacht habe. An die Spaziergänge, bei denen ich nicht den Mut hatte weiter weg zu laufen. All die Gespräche, die ich nicht geführt habe. Die Momente, die ich nicht genutzt habe.
Wie viel besser es mir in Deutschland gefällt.
Oder?
Ich finde das wirklich schwer zu entscheiden. Hier, in Deutschland, habe ich mir sehr lange ein Leben aufgebaut. Habe Zukunftspläne gemacht. In Irland musste ich ankommen, mich eingewöhnen, Neues entdecken, mir Angewohnheiten zulegen und dann schon fast wieder gehen.
Aber vielleicht ist grade das das Gute. Ich habe in Irland vielleicht kein perfektes Leben geführt, aber dafür kann ich es jetzt hier. Weil ich weiß, wie das geht. Weil ich weiß, worauf es ankommt.

Haha das obere hab ich vor ungefähr einer Woche geschrieben und dann einfach vergessen....whatever, das klang nach einem sehr negativen Rückblick aber so darf man das auch nicht sehen. Im Großen und Ganzen war mein Auslandsjahr wirklich das Beste, was ich hätte tun können.
Aber um einen ordentliches Resümee zu schreiben braucht man erstmal etwas Abstand und ich denke, nach einem Monat in Deutschland kann ich mal damit anfangen.
Da das aber wieder Zeit brauchen wird, wollte ich das hier erstmal posten damit ihr nicht denkt, ich hätte euch vergessen :)
Genießt das schöne Wetter und bis bald!

Freitag, 29. Mai 2015

Only know you love her when you let her go...

...and you let her go (Passenger)

Ich wollte mich nur noch einmal kurz aus Irland melden, bevor es in weniger als 24h Richtung Deutschland geht.
Hofft für mich, dass ich beide Flieger rechtzeitig erreiche, und das einfach alles klappt (und das die Waage hier richtig geht :D ).

Das große wie-war-mein-(halbes)-Jahr-und-so-gelaber kommt dann aus Deutschland.
Also wir sehen uns dann.
Danke Irland.
Für alles.

Donnerstag, 21. Mai 2015

Update

Noch 9 Tage....es ist einfach unglaublich komisch, ich kann es mir gar nicht vorstellen.
Dieses Wochenende ist mein vorerst letztes in Irland und Montag ist schon der letzte Schultag.
Was soll ich sagen?
Ja, ich bin froh, nach Hause zu fahren. Aber nicht, weil es hier so blöd war, im Gegenteil.
Ich gehe lieber nach einer kurzen, guten Zeit, als nach einer langen, durchwachsenen.
Die letzten zehn Tage waren zehn Schüler aus meiner Klasse in Uganda, um Freiwilligenarbeit zu leisten. Pack noch ein paar dazu, die einfach aus Lust und Laune nicht kommen, und schon hast du eine Klasse die aus etwa 12 Leuten besteht. Fast immer waren meine Freundin und ich die einzigen Mädchen.
Die Lehrer wussten nichts mit uns anzufangen und es hätte sich sowieso nichts gelohnt, also saßen wir größtenteils wirklich nur rum. Und das meine ich wörtlich. Literally. 
An einem Tag waren wir im Aqua Dome in Tralee (ungelogen, es gab eine Rutsche, ein mittelgroßes Schwimmbecken und ein oder zwei sehr kleine). Da ich aufgrund einiger Missverständnisse das einzige Mädchen war und sowieso zu Wasser, wenn es geht, einen Sicherheitsabstand halte, bin ich lieber mit den beiden Lehrerinnen in ein Café gegangen :D
Montag sind wir nach Cobh in der Nähe von Cork gefahren und haben von dort aus eine Fähre nach Spike Island genommen, was eine kleine Insel ist auf der ein altes Fort und einige alte Häuser stehen. Das Fort war schon mehrmals ein Gefängnis, auf der Insel haben aber auch schon die britische, und später die irische, Marine(?)soldaten/-rekruten (whatever, so Militärmenschen eben) gewohnt und gearbeitet und ihre Familien haben in den Häusern gewohnt. Es gab wohl sogar ein Schule etc. für die Kinder der Soldaten, die auf der Insel aufgewachsen sind.
Unser Guide hatte erstmal den allerbesten Dublin-Akzent der Welt, ich hab ihn jedes Mal gefeiert wenn er angefangen hat zu reden :D Er hat als Rekrut auf Spike Island gewohnt und war dort später Gefängniswärter. Wir haben eine alte Zelle besichtigt (fragt mich nicht, wie alt) in der wirklich fast gar nichts war. Die war auch total dunkel und feucht und unschön :/
Die modernen Zellen (die waren von 1985(?)-2004 in Betrieb), die wir besichtigen konnten, waren für vier Leute und hatten immerhin eine Fernseher, aber schön ist trotzdem was anderes.
Also Leute, seht zu dass ihr artig seid!
Ansonsten ist nicht viel spannendes passiert, wir saßen in der Schule wirklich nur rum.
Ich melde mich vermutlich Ende nächster Woche nochmal bevor es nach Hause geht :O :)

Montag, 11. Mai 2015

Blackwater Activity Centre

Bevor ich jetzt anfange, vom normalen Zeug zu erzählen, kommt erstmal der Bericht von den letzten Tagen. Von Dienstag bis Donnerstag war mein Jahrgang in einem Activity Centre in Castletownroche. Aber weil Betten ja viel zu langweilig sind haben wir in Zelten geschlafen.
Der letzte Satz war ein Wiederspruch in sich, denn bei unter 10°C kann man in Zelten nicht schlafen, aber das kommt noch.

Tag 1
Dienstag sind wir gegen neun Uhr morgens von der Schule aus mit einem Bus nach Fermoy gefahren (Fermoy muss man auch nicht unbedingt kennen :D Ist halt 'ne mittelkleine Stadt in Cork) und von da aus 16km gewandert.
Und nein ich hab mich nicht vertippt, das waren wirklich 16km.
Aber hey, ursprünglich waren 19km geplant^^
Der Anfang war auch noch sehr nett, im Sonnenschein am Fluss entlang.
Und dann kam die Schlammschlacht.
Mit Mücken als Endgegner.
Juhu.
Der Weg wurde schmaler und schmaler und durch den viele Regen der vorherigen Tage im Prinzip eine große Pfütze. Nein, halt: Matschloch!
Und ich hatte natürlich meine schönen Laufschuhe angezogen...was ich Endeffekt aber nicht bereut habe, ich habe immerhin keine Blasen bekommen und solange es nur Dreck ist...
Hinzu kamen durch den nahen, ruhigen Fluss unzählige Mücken, wegen denen ich meinen Pulli nicht ausziehen konnte. Ich habe in Killarney also doch was gelernt und bin tatsächlich ohne Stiche davon gekommen :D
Als wir das schlimmste überstanden hatten, haben wir eine kleine Pause gemacht, nach der es steil den Berg hinauf ging.
Nach einigen weiteren Kilometern sind wir in einen Wald abgebogen, durch den wir ungefähr eine halbe Stunde gelaufen sind, größtenteils im Regen.
Nach einer Mittagspause und um die drei Stunden auf Straßen und Waldwegen laufen hat uns ein Kleinbus abgeholt und zum Activity Centre gefahren, das direkt neben dem Blackwater Castle liegt. Das Castle ist zwar nicht riesig, hat aber einen schönen Turm und Michael Jackson hat mal drüber nachgedacht, es zu kaufen :D
Das Castle und die gesamte Anlage werden auf 2 Seiten von einem Fluss/Bach begrenzt, der in einer ziemlich tiefen „Schlucht“ (Schlucht im Sinne von „bewaldeter Abhang – Fluss/Bach – bewaldeter Abhang“, nichts mit Klippen und Steinen und so) fließt. Das ganze Gelände ist ziemlich bewaldet, aber die Bäume sind relativ klein und der Boden ist auch mehr wiesenmäßig als waldmäßig. Alles in allem jedenfalls richtig schön.
Ich bin mir nicht mehr sicher, in welcher Reihenfolge wir gegessen, Zelte aufgebaut und eine Tour über das Gelände bekommen haben, aber nach dem Abendessen wurden wir in zwei Gruppen aufgeteilt und meine Gruppe ist zuerst in den „Klettergarten“ gegangen (es war im Prinzip nur eine Strecke, die wir aber mehrmals machen durften). Danach ging es zum Zip-Lining (keine Garantier auf die Rechtschreibung). Das ist eigentlich so wie eine Seilbahn, die man in manchen Klettergärten am Ende der Strecken runter rutschen kann, nur halt ohne das Klettern. In unserem Fall führte das Seil über die Schlucht, in der der Fluss fließt und ein zweites wieder zurück.
Das Ganze ist schon ein bisschen gruselig aber eigentlich total lustig und ich fand es auch gar nicht so schnell. Nur die Landung war etwas doof, da man sich an dem Ding ja drehen kann, lief das ungefähr so ab „okay gut ich komme vorwärts an. Mist, jetzt rückwärts. Naja macht nichts. Oh jetzt wieder vorwärts. Ne rückwärts. Hm, auch okay. MAN EY SEITWÄRTS HABEN DIE UNS ABER NICHT BEIGEBRACHT“
Ich hab dann den Typen, der uns aufgefangen hat fast umgehauen, aber wir haben alle überlebt :D

Abends haben wir nach eine wilden Schlacht um die Duschen (ein Raum mit vier Duschen, d.h. 1) es dauert laaaange & 2) wenn die Jungs zuerst gehen müssen die Mädchen warten, bis auch der letzte fertig ist, bevor sie auch nur zu den Duschen hingehen (bzw. in unserem Fall: rennen) können) ein Lagerfeuer gemacht und ein bisschen gesungen, zB Ho Hey und Wonderwall. Das war definitiv das coolste Lagerfeuer das ich je hatte, denn in Deutschland traut sich ja keiner zu singen und es nimmt auch niemand eine Gitarre mit.
Die Nacht war sehr, sehr bescheiden. Statt einer Luftmatratze gab es einen Schlafsack zum drauf liegen (in der nächsten Nacht zwei) und es war sehr, sehr kalt.

Tag 2
Da wir am Vortag so viel unterwegs waren und keiner richtig schlafen konnte, waren wir morgens entsprechend wach und sprühend vor Energie. Nicht.
Um 9 Uhr gab es Frühstück und wir sollten vorher auch nicht aufstehen, um niemanden zu stören. Um fünf vor neun wurden wir geweckt, weshalb die meisten Mädchen später zum Essen kamen, denn mit zwei Toiletten und Waschbecken schaffen es 12 Leute einfach nicht in fünf Minuten. Es waren beim Frühstück zwar alle im Schlafanzug und ungeschminkt, aber trotzdem.
Und weil es am Tag vorher so lustig und spaßig war, sind wir gleich nochmal 9km gelaufen. Juhu. Spaß. Nein.
Wir sind auch hauptsächlich auf Straßen gelaufen, was das Ganze ziemlich langweilig gemacht hat.
Die Pause an einer hübschen Ruine war aber super. In dem Ding sind einige Gräber und eins ist nur so ein Steinkasten-Ding, in das man rein gucken und zwei oder drei Beinkochen sehen kann.
Nach dem Mittagessen hat meine Gruppe zuerst Paintball gespielt (die „Arena“ war ziemlich cool, mit Bäumen und allem drum und dran, aber ansonsten kannst du mich mit Paintball jagen) und dann Bogenschießen gemacht, was ziemlich cool war. Am Anfang war ich anfängerglückmäßig gut, dann schlecht und nachdem der eine Guide mir ein paar Tipps gegeben hat, hat es ganz gut geklappt.
Nach dem Abendessen sind wir zur Kletterwand und Giant Swing gegangen.
Wenn ihr je die Gelegenheit habt, Giant Swing auszuprobieren, macht es! Wir hatten auch Leute mit extremer Höhenangst, und die haben danach gesagt sie würden es nochmal machen.
http://www.blackwateroutdooractivities.com/giant_swing.html hier ist ein Video, sonst kann man sich das schlecht vorstellen.
Danach ging es an die Kletterwand. Ich bin zwar fast gestorben und meine Finger losgeworden, aber ich hab es bis nach oben geschafft J

Die nächste Nacht war etwas besser, weil ich mehr Klamotten anhatte :D Zwei Paar Socken, Feinstrumpfhose, Jogginghose, Schlafanzughose, zwei Tops, Bench-Jacke und Kapuzenpulli :D Das war dann warm genug, aber ich finde es irgendwie ätzend, im Hot Dog-Modus zu schlafen^^

Tag 3
 Nach dem Frühstück haben wir erst mal die Zelte ausgeräumt, dann sind die Jungs River Tubing (guckt oben bei dem Link nach, was das ist) und die Mädchen haben Leap of Faith gemacht (das wurde so aufgeteilt will man nach dem River Tubing duscht und es ja nur einen Duschraum gab...).
Beim Leap of Faith steht man auf einer Plattform (die war zwischen 15m und 20m hoch) und etwas weniger als 2m entfernt von der Plattform hängt horizontal eine Metallstange, die man greifen muss, wofür man von der Plattform springen muss.
Eigentlich war es nicht so schlimm, weil man danach entspannt abgeseilt wurde, aber von uns Mädchen hat es keiner geschafft, die Stange zu greifen.
Weil wir danach noch etwas Zeit hatten, durften wir auf’s Dach des Turmes vom Blackwater Castle, von dem aus man eine ziemlich coole Aussicht hatte.
Als die Jungs fertig waren, haben wir uns in Neoprenanzüge, Helme und Schwimmwesten gequetscht und unsere Reifen zum Flüsschen getragen.
Erwartungsgemäß war es sehr, sehr kalt.
Aber trotzdem extrem lustig. Am Anfang haben wir uns zu dritt oder viert aneinander festgehalten und es war echt ziemlich entspannt, einfach den Fluss runter zu...schwimmen/gleiten/rutschen/driften? Ihr wisst, was ich meine.
Als wir zu einer tieferen, breiteren Stelle kamen, haben wir einige Spiele gespielt. Eins davon war, sich in seinem Reifen hinzustellen. Alles klar, hab ich versucht, sogar hinbekommen, irgendwann umgefallen. Da hat mein Reifen sich gedacht „Fuck this, I’m doing it on my own“. Off he went den Fluss runter :D
Einer der Guides ist ihm hinterher, hat aber ein bisschen gedauert bis ich ihn wieder bekommen habe weil der Typ am Ufer zurück gehen musste.
Danach ging es weiter den Fluss runter bis zu eine Stelle mit kleinen Stromschnellen, die wir einzeln runter gerutscht sind. Das war soo lustig :D
Der Rückweg, auf dem wir die Reifen die Schlucht hoch tragen mussten, war nicht so lustig, aber das war es auf jeden Fall wert!

Als alle wieder angezogen waren, haben wir Mittag gegessen und Teamspiele gespielt und mein Team hat haushoch gewonnen! Wir waren einfach richtig gut :D
Kurz danach mussten wir schon weg fahren, aber irgendwie hatte uns das Busunternehmen diesmal einen kleinen Bus geschickt, der nur ein winziges Gepäckfach hatte. Sprich, wir saßen alle auf, neben und unter unsere tausenden Koffern, Taschen, Tüten und Schlafsäcken.
So war’s wenigstens nicht kalt^^


Ich war abends sooo froh über meine Dusche und mein Bett haha :D

Mittwoch, 22. April 2015

UCC Open Day & Schule

Hallo.
Ich verschwende heute mal keine Zeit damit, mir 'ne tolle Einleitung auszudenken. Sorry. Da ist eure Kreativität gefragt, denkt euch was aus :D

Letzten Freitag war ich mit einigen TYs und 5th Years (die, die Lust hatten) und zwei Lehrern am UCC (= University College Cork). Dort war nämlich Open Day und ich glaube, ungefähr 90% aller irischen Schulen haben Schüler hingeschickt. So sah es jedenfalls aus.
Nach einer einstündigen Busfahrt sind wir am Campus angefangen und haben uns den Weg durch die Schülermassen zu unseren Guides durchgeschlagen, die Studenten am UCC sind. Zwei wichtige Dinge habe ich gelernt: In der Mitte vom Campus ist so ein rechteckiges, in vier Teile unterteiltes Rasenstück. Wenn man diesen Rasen betritt, fällt man durch sein Prüfungen.
Zweitens: Um dieses Rasenstück herum gebaut ist ein Gebäude mit einem bogenförmigen Durchgang, auf dessen Boden das Mosaik eines Wappens (schätzungsweise, das der Uni) gefliest ist. Wenn man dieses betritt, wird man während seiner Zeit am UCC schwanger, oder schwängert jemanden. Also meine Freunde, passt auf euch auf :D
Zuerst sind wir zum Mardyke gelaufen, das ist ein ziemlich cooles Fitnesscenter (die haben eine Indoor-Laufbahn und -Kletterwand :o) in dem man automatisch Mitglied wird, wenn man ans UCC geht. Ich finde, das sollten in Deutschland grundsätzlich alle Unis so machen XD
Weil aber einige Gruppen vor uns zu spät gewesen waren und wir wohl auch nicht pünktlich waren wurden wir wieder weg geschickt. Also sind wir in einen Hörsaal (?) gegangen und haben dort einem Vortrag zugehört über die Kurse, die man wählen kann und generell darüber, dass man das studieren soll, was man gerne macht etc., war eigentlich ganz interessant. Danach hatten wir Pause und dann wollten wir irgendwo rein, wo wir aber aus irgendeinem Grund auch nicht rein kamen (die ganze Veranstaltung war ein bisschen unorganisiert). Deshalb sind wir in eine Art Halle gegangen, wo Infostände zu verschiedenen Kursen waren.
Danach konnten wir uns entscheiden, ob wir noch den Science Part sehen wollten oder das Fitnesscenter. Ich habe mich für das Fitnesscenter entschieden, weil Naturwissenschaften und ich so öhöm naja NEIN.
Das war auch ziemlich cool und danach sind wir, nachdem wir noch etwas warten mussten, wieder zurück gefahren. An der Schule musste ich noch zwei Stunden warten, weil wir vor Schulschluss zurück gekommen sind und meine Gastmutter danach noch Gitarrenunterricht gegeben hat. Die Zeit habe ich aber auch irgendwie rum gekriegt. Mittlerweile macht mir das auch kaum noch was aus, zB alleine in ein Café zu gehen und dort Hot Chocolate zu trinken. Früher fand ich das ganz grausam XD Aber wie ich einmal auf einem anderen Blog gelesen habe "Ich bin mir selber meine beste Freundin geworden". Das klingt traurig, aber eigentlich bedeutet es Selbstständigkeit, und dass man sich nicht immer hinter einer Gruppe verstecken muss.
Am Wochenende habe ich ziemlich nichts gemacht, aber ich gehe mittlerweile ziemlich viel laufen weil das Wetter grade echt richtig schön ist (ich bin heute sogar ohne Jacke zur Schule gegangen, stellt euch vor :D).
Heute haben wir in Life Skills Brownies und Cupcakes gebacken, die wir morgen in der Pause verkaufen und das Geld für Ausflüge nutzen. Davon können wir uns in Deutschland mal 'ne Scheibe abschneiden. Statt zur Behörde zu rennen und um Geld zu betteln einfach selber anpacken.
Ich weiß nicht, ob ich's schon erzählt habe, aber in ca. drei Wochen fahren 10 TY Schüler und zwei Lehrer nach Uganda und machen da freiwillige soziale Arbeit in einer Schule (oder so). Das kostet natürlich Geld (vor allem der Flug), ich weiß nicht genau wie viel, aber die haben schon über 1.000€ gesammelt! Mit Sachen wie eben einem Cake Sale, Bingo oder andere Spiele in Pubs, No-Uniform-Days, bei denen jeder 2€ bezahlt, einem Mud Run...ich weiß nicht, was noch alles, aber ich finde, das ist echt 'ne Menge!
Nach Life Skills hatten wir DCG, aber aus irgendeinem Grund hatten wir einen anderen Lehrer, der erstmal fragte "Was macht ihr denn so in dieser Stunde?" und wir (ziemlich wahrheitsgemäß, denn meistens arbeiten die, die wollen, an den Computern und der Rest bespaßt sich selber) so "Nichts". Also haben wir untereinander sowas wir Ich sehe was, was du nicht siehst  gespielt. Irgendwann kam unser eigentlicher Lehrer rein und hat was geholt und der Vertretungslehrer fragt "Hast du Aufgaben für die?" und der DCG-Lehrer "Nein. Die machen meistens nicht viel."
Haha sowas würde ich in Deutschland auch gerne mal hören :D :D
Außerdem hatten wir noch PE, wo ich gewissermaßen zum Fußball spielen gezwungen wurde, da für einige Zeit nur Mädchen Tore schießen durften. Nachdem diese Zeit (glücklicherweise) vorbei war, habe ich einigen Mädchen ein bisschen Deutsch beigebracht und wir hatten extreeem viel Spaß XD
Außerdem sollten wir in English alle einen Song vorstellen, da wir grade Songs analysieren als Thema haben. Ich habe "Lieder" von Adel Tawil präsentiert (normalerweise hätte ich ja sofort etwas von The Script genommen, aber ich dachte, was Deutsches ist vielleicht interessanter). Ich stand da und hab irgendwie voll gezittert und mich, meiner Meinung nach, ständig verhaspelt, aber am Ende meinten alle, ich hätte total ruhig und deutlich gesprochen. Na gut, never mind :D
Von dem Lied haben die natürlich nichts verstanden, aber meine Lehrerin meinte "It's a brilliant song" und auch einige meiner Freunde fanden den Song total gut.
Das, meine Freunde, nennt man "gute Musik" :) (Eigentlich bin ich gar kein großer Adel Tawil - Fan, aber das muss man ihm lassen er kann was.)
Morgen ist No Uniform Day, also werde ich den ganzen Tag verwirrt sein XD Das ist einfach so ungewohnt wenn alle unterschiedliche Sachen anhaben und es ist auch viel schwieriger, Leute zu erkennen, weil sich sonst immer nur die Haar ändern, und dann haben die plötzlich auch noch andere Klamotten an *der-Affensmiley-von-WhatsApp-der-sich-die-Augen-zu-hält*.

So, mehr fällt mir grade nicht ein, also bis später :)

Donnerstag, 16. April 2015

Easter Break [Geburtstag, Ostern, Killarney]

Als Begrüßung heute: eine Weisheit für's Leben.
Teil 1: In Irland gibt es Mücken.
Teil 2: Teil 1 ist extrem wichtig, sollte man sich bei Sonnenuntergang an einen See begeben.
Immerhin weiß ich jetzt, was ich vergessen habe: Autan und Fenistil.

Anyway: Die letzten beiden Wochen waren Osterferien und die ersten 2-3 Tage habe ich so wenig gemacht, dass ich abends kaum einschlafen konnte :D Letzten Mittwoch hatte ich Geburtstag (ja, das war der 1. April und ja das ist extrem lustig. Ein Aprilscherz und so. Fertig gelacht, weiter im Text), und was macht man da so, wenn man das erste Mal in Ferien Geburtstag hat? Genau, um 8 Uhr den Wecker klingeln lassen! Naja, ich wollte eben an dem Tag mit einer deutschen Freundin nach Galway fahren und ich brauchte ja genug Zeit, mein Paket auszupacken und diverse Karten zu lesen (in der Zeit vom 30. März zum 3. April hat meine Gastfamilie ca dreimal so viel Post bekommen wie sonst  -  alles meins :D). Ich werde jetzt drauf verzichten, meine Geschenke in allen Einzelheiten zu beschreiben, aber es waren sehr coole Sachen und sehr viel Schokolade dabei :)
Irgendwann bin ich dann runter gegangen um zu frühstücken. Meine eine Gastschwester saß schon am Tisch und hat Hausaufgaben oder so gemacht. Kein Happy Birthday oder so aber ich dachte mir mal, kann ja sein dass die es nicht mit bekommen hat und war mir nicht sicher, ob ich was sagen sollte oder nicht, hab mir dann aber gedacht "Naja sie wird es schon mitkriegen". Dann kam mein Gastvater runter, hat auch nichts in die Richtung gesagt. Ich dachte "Also mit dem hab ich aber vor zwei Tagen noch drüber geredet, mehr kann ich auch nicht machen".
Als nächstes kam meine Gastmutter, die auch nichts gesagt hat. Da hab ich mir überlegt, es einfach sein zu lassen und selbst so zu tun als wäre nichts. Kann ja immernoch der gute alte "Wir tun mal so als hätten wir deinen Geburtstag vergessen"-Aprilscherz sein. Aber irgendwie war ich schon traurig. Jedenfalls bin ich dann wieder nach oben und hab meine Tasche geholt, komm wieder in die Küche und dann steht da so ein riesiges Paket in Geschenkpapier mit 'ner Karte oben drauf, sie hatten's also doch nicht vergessen :D Das Geschenk war dann ein großes Schokoei und eine kleine Schachtel Pralinen von Dairy Milk (also nicht so fancy alkoholische Trüffel-Nougat-Pralinen, sondern so welche die auch wirklich mal schmecken, halt so normale, aber extrem gute Schokolade mit crunchy-Zeug und Erdbeercreme und sowas drin). Lebt beides übrigens nicht mehr.

Galway war an dem Tag ganz nett, aber wie jeder gute Nachbar ist der Atlantik mal wieder vorbei gekommen...also sind wir im Prinzip von Shop zu Shop gedackelt (Zitat: Das kommt davon, wenn man versucht, neben dem Atlantik zu wohnen). Keywest waren also natürlich auch nicht in der Fußgängerzone :(

Von Ostern habe ich nicht viel mitbekommen. Hier ist das wohl mehr so ein Familienfest wo man zB mit der ganzen Familie essen geht und einige schenken sich diese großen Ostereier, aber nicht viel mehr. Meine Gastfamilie hat eigentlich nichts besonderes gemacht, hat mich aber auch nicht so gestört. Ich hab aber meine Laufschuhe und Pilates-Videos ausgepackt und hab mich sehr sportlich gefühlt :P

Ostermontag ging es mit der deutschen Austauschschülerin (die ihr mittlerweile alle kennt :D) für 4 Tage nach...Killarney! Ich weiß, normale Menschen fahren nach Dublin. Ich liebe Dublin, aber ich sag euch, Killarney ist definitiv einen Stop wert (wer sich jetzt fragt "Wovon redet die, ich kenn doch nicht jedes irische Bauerndorf": Killarney ist eine kleine Stadt im County Kerry und vor allem für den angrenzenden Nationalpark berühmt).
Killarney ist wirklich ziemlich touristisch, aber irgendwie schaffen irische Städte es, touristisch zu sein, ohne den nervigen, langweiligen Massentourismus-Touch.
Nach einem Halbmarathon um den Bahnhof zum Busbahnhof, wo die Freundin gewartet hat (der Bahnhof hat zwar nur ein Gleis, grenzt aber an ein Outlet-Center an  -  nicht, dass jetzt jemand auf die Idee kommen würde, das wäre ein ausgewachsener Bahnhof. Cork ist die zweitgrößte Stadt Irlands, und die haben drei Gleise. Just sayin').
Jetzt kommt der irgendwie traurige Part mit dem fröhlichen Ende: Hamburg ist ein Großstadt. Da finde ich mich zurecht. Killarney ist eine kleine Kleinstadt, da finde ich das Hostel nicht. Meine Überzeugung nach liegt das aber an dem irischen System "Wozu sichtbare Straßenschilder, wir wohnen hier schon lange, wir kennen uns doch aus". Gleiches gilt übrigens für die Züge, wenn du umsteigen musst: A nach B, B nach C. Zugnummer? Gleis? Endhaltestelle des Zuges? Warum sollte man das dem Fahrgast online erzählen, man kennt sich ja aus. Wahrscheinlich ist man sogar mit dem Stationsaufseher verwandt, und die Zugpläne bekommt man mit den Genen. Oder so.
Aber jetzt zum fröhlichen Ende. Ich hab bei meinem Handy GPS angeschaltet und hab Google Maps gefragt, wo ich denn bin und wie ich zum Hostel komme. Und ich bekam nicht nur meine Position und den Weg angezeigt, sondern so mit einem Pfeil die Richtung, in die ich bzw mein Handy guckt. Stellt euch das vor, mein kleines Galaxy Young, was das alles kann :D :D
Als wir dann in die Straße eingebogen waren, in der das Hostel liegen sollte (bzw es lag dann am Ende einer winzigen ich-würde-eher-asphaltierter-Weg-als-Straße-sagen Straße) dann das unglaubliche: Hinweisschilder! Sogar mehr als man braucht. Eigentlich war die Lage auch echt super, praktisch direkt im Zentrum und nur 10 Minuten vom Eingang zum Nationalpark.
Wir mussten dann noch ein bisschen auf unser Zimmer warten, haben dann eingecheckt und unsere Sachen hoch gebracht. Ja hoch. Zweiter Stock. Aussicht: Hauswand. Aber das Zimmer war nett (bis auf die Betten, die waren ungefähr so gemütlich wie Yoga-Matten, wobei die hauch dünnen Kissen nicht viel geholfen haben. Aber man hat sich dran gewöhnt und am Ende war es gar nicht mehr so schlimm). Das Bad war (natürlich) ganz am anderen Ende vom Gang (okay, war auch nicht sooo weit. Aber weit genug um durchschnittlich zwei Typen zu begegnen, wenn man morgens aufwacht und erstmal ins Bad möchte. Aber das Gute an den Typen war, dass die fast alle anderen Zimmer belegt haben und wir deshalb das Frauenbad die ersten zwei Nächte für uns allein hatten).
Am ersten (halben) Tag sind wir nur ein bisschen rum gelaufen, haben uns Killarney angeguckt und sind auf der Suche nach Supermac's und Centra ne halbe Stunde ne langweilige Hauptstraße lang gelatscht, um uns dann doch nichts zu essen zu kaufen.

Dienstag waren wir erstmal beim Frühstück, was eigentlich nur aus zwei verschiedenen Cornflakes, Toast und drei oder vier Sorten Marmelade bestand (und natürlich Tee und Kaffee), aber ich kann mit Cornflakes ja prima überleben. Danach haben wir uns auf die Suche nach eine Karte vom National Park gemacht, was gar nicht so einfach war. Letztendlich haben wir bei der Touri-Office gefragt, wo wir dann auch eine ganz gute bekommen haben. Nach einem Stop bei Tesco, bei dem wir uns Brötchen und Wasser als Proviant gekauft haben (Leben am Limit und so :D Nee, waren halt so "coole" Brötchen, zB mit Käse und Zwiebeln, nicht dass jetzt jemand sagt "Die armen Kinder leben von Wasser und Brot" :P), sind wir die zehn Minuten zum National Park gelaufen und erstmal Richtung Ross Castle gegangen. Dieser Park ist so wunderwunderschön :O Sogar die Berge (ja, richtige BERGE, nicht mein das-ist-größer-als-ein-Deich-also-ist-es-ein-Berg) waren schön, und ich mag eigentlich keine Berge. Nachdem wir eine Rehherde gesehen und einen super süßen Fluss überquert haben, sind wir dem Schild "River Walk to Lakeshore" gefolgt, weil ich mir dacht, hey lake klingt doch ganz nett. Von dem See wollten wir dann auch gar nicht mehr weg, der war sooo schön <3 Man muss dazu sagen, wir hatten sogar eine irische Hitzewelle: 20°C und Sonne mehr als einen Tag lang. Und am Dienstag war es definitiv am schönsten, ich bin sogar im Top und mit Jeans auf 7/8 Länge gekrempelt gewandert.
Als wir irgendwann doch von dem See los gekommen sind, sind wir auf einem kleinen Umweg zu Ross Castle gelaufen, was im Prinzip nur noch ein dicker Turm und ein paar Mauern ist, aber es war schön und perfekt für eine Mittagspause.
Später sind wir (diesmal auf dem direkten Weg) von Ross Castle zurück gelaufen.
Abends sind wir wieder zu Tesco gegangen, um Abendessen zu kaufen. Wir hatten uns überlegt: was können wir machen, das wir nicht machen könnten, wenn unsere Eltern dabei wären? Meine Rebellion war ein Uncle Ben's Fertiggericht, so ein Curry das man in die Mikrowelle packt, dann Soße über den Reis und fertig. Ich muss sagen, ich hab noch nie besser rebelliert :D Ich hab das Ding am nächsten Tag gleich wieder gekauft^^ Außerdem haben wir uns noch ein Packung Potato Waffles geteilt, die für beide Abende gereicht hat. Um den Ofen an zu kriegen mussten wir aber immer jemanden von der Rezeption holen :D :D Das war so ein Gas-Ofen, wo man hinten Streichhölzer rein werfen musste damit das Gas angeht und naja der war irgendwie ganz komisch. Mit der Mikrowelle bin ich dafür zurecht gekommen *stolz sei* :)

Mittwoch haben wir eine Hop-on Hopp-off Tour mit dem Bus gemacht (wir sind aber die ganze Zeit im selben Bus geblieben). Eigentlich wollten wir nur zum Torc Waterfall, aber durch die Tour warne wir dann noch an einem ziemlich coolen Aussichtspunkt, nochmal bei Ross Castle, eben dem Wasserfall und noch Muckross House (das ist ein Landhaus am Rand vom National Park mit unendlich viel Garten drum herum) und es war auch schön, noch ein bisschen mehr zu sehen.
Abends waren wir zum Sonnenuntergang  am See und haben Fotos gemacht, was megamegamega schön war, mir aber auch meine 30+ Mückenstiche eingebracht hat (die Viecher haben durch meine Chucks durch gestochen dafuq).

Donnerstag haben wir ausgecheckt, konnten unser Gepäck aber noch im Hostel lassen und sind nochmal in den National Park gegangen, wo wir auf einer Wiese ein bisschen gelesen habe. Zum Lunch waren wir in einem coole Burger-Restaurant und gegen Mittag sind wir schon nach Hause gefahren. Mein Zug hatte dann erstmal Verspätung, aber zum Glück hat der Anschlusszug gewartet sonst hätte ich zwei Stunden auf dem anderen Bahnhof rum hängen müssen.






In den restlichen Tagen ist auch nicht mehr viel passiert, außer dass das Wetter ein bisschen schlechter wurde. Aber mittlerweile ist es schon wieder besser. Heute waren wir in den letzten drei Stunden auf dem Gelände vom Sportclub, wo einige Fußballfelder sind (1 oder 2 große und 2 kleine, eingezäunte) und wo wir für PE, also Sportunterricht, meistens hingehen. Viele haben natürlich Fußball gespielt, aber ich saß mit einigen anderen auf dem einen großen Feld rum weil es echt schön warm war, eigentlich "nur" um die 18°C aber die sind schon alle ganz verrückt geworden wie heiß es wäre und so :D
Außerdem waren wir heute in der Grundschule "nebenan" (ca 3min zu Fuß) und haben da mit einer Gruppe Kinder Spiele gespielt und Lieder gesungen die irgendwas mit Gott und so zu tun haben weil die meisten Kinder hier mit 7 oder 8 erste Kommunion machen. Das war auch ganz niedlich, aber ich hatte die ganze Zeit keinen richtigen Stuhl sondern habe auf dem Rand von so einer Bücherkiste gehockt, zudem musste ich mich dabei auch immer drum kümmern, dass man mir nicht unter den Rock gucken kann...das war im Großen und Ganzen ein bisschen ungemütlich :D

Samstag, 28. März 2015

No phones in the Coláiste - irische Schule

Hier gibt es mal den längst überfälligen Post über die Schule in Irland (bzw was mir grade so dazu einfällt) :)
An so gut wie allen Schule herrscht Uniformpflicht, wobei die Uniformen sehr unterschiedlich sein können. Ich finde, die unserer Schule ist okay: Zwar ist der Pulli grundsätzlich zu groß und die Regenjacke ist der reinste Sack, aber immerhin dürfen wir Mädchen im Winter Hosen tragen und auch die Röcke sind überhaupt nicht schlimm. Ich habe Schülerinnen gesehen, die mit engen Businessröcken oder wiederum mit knöchellangen Exemplaren klar kommen müssen (unserer ist kurz-über-Knie lang und kariert), oder Jungs mit Krawatte und Pullunder.
Es gibt auch sehr viele rein Jungs-/Mädchenschulen, meine ist allerdings gemischt (sonst hätte man in dem kleinen Dorf zwei Schule mit ja circa 100 Schülern - finde den Sinn) so dass ich da leider keine lustigen Insiderinfos bieten kann.
Die Fächer hier sind definitiv anders: Jeder Schüler hat Maths, English und Irish verpflichtend. Ansonsten gibt es Kurse wie Home Economics, Construction/Woodwork, Technical Graphics, Agricultural Science, Business und "normale" Sachen wie Music, Biology, Arts, History usw. Es sind nicht alle Fächer in allen Jahrgängen wählbar und im TY hat man sowieso irgendwie andere Fächer (zB Social Skills und Mini Company), also erzähle ich jetzt einfach mal zu ein paar Fächern einige Dinge, die mir aufgefallen sind:

Construction: In diesem Fach sind wir in der Holzwerkstatt, momentan bauen wir Spiegel, bzw. dir Rahmen, die dann auf einer Basis stehen und sich drehen können...ziemlich grottige Beschreibung, ich weiß. Ich mag den Design-Part (bei dem ich so langsam auch mal angekommen bin), aber das Löcher bohren, abmessen und zusammen kleben finde ich eher nervig (vor allem, weil ich ja dezent unerfahren bin (ich hab mal im Grundschulalter höchst kreative Holzspielzeuge für mein Kaninchen gebaut :D) und für jeden Schritt zu meinem Lehrer rennen muss, der irgendwie auch nicht so recht zu wissen scheint, was er mit mir anfangen soll).
Social Skills: Ab und zu reden wir über Dinge wie Beziehungen usw., oft wird die Stunde aber auch dazu genutzt, den organisatorischen Müll abzuladen, der über die Woche liegen geblieben ist.
Life Skills: Gefällt mir meistens richtig gut! Im Prinzip ist es Kochen/Backen, aber wir mussten auch schon ein Essay über Fast Food schreiben. Bisher haben wir viel gebacken, was ich eher schade finde da ich relativ gut backen kann und lieber mehr übers Kochen lernen würde, andererseits sind die Rezepte fast immer gut und praktisch, unter anderem haben wir Brot und Mikrowellenmuffins (böse, ungesunde Mikrowelle hin oder her, als schnelle Antwort auf "Ich brauch Schokolade" ist das super) gebacken.
Computers: Ähm ja NEIN :D Momentan arbeiten wir an Präsentationen über unsere Ausflüge im TY. Nicht alle Schüler wissen, wie man einen USB-Stick benutzt oder Bilder kopiert. Soviel dazu.
Maths: Wahrscheinlich von Lehrer zu Lehrer unterschiedlich, aber Fakt ist, wir machen grade Sachen, die ich letztes Jahr gemacht habe. Es sind viele Sachen dabei, die ich nie gelernt habe, die aber größtenteils sehr einfach sind und deren Zweck ich selten verstehe :D
Music: Wir machen ziemlich oft praktische Sachen mit Klavier und Ukulele (ja, Ukulele :D). Ich habe am Anfang ein paar Mal Ukulele probiert und es war auch lustig, aber im Endeffekt bleibe ich doch liebe beim Klavier. Die Praxis sowie die Theorie ist verhältnismäßig einfach und die Lehrerin, die auch unsere Klassenlehrerin ist, gehört zu meinen Lieblingslehrern.
Irish: Ungefähr mein Lieblingsfach, da es für mich praktisch eine Freistunde ist :D Ich muss nur irgendwie anwesend sein, ansonsten lese ich meistens oder schreibe Postkarten.

Das sind natürlich nicht alle mein Fächer, aber zu den anderen fällt mir nichts zu erzählen ein (ich könnte natürlich herrlich über Lehrer lästern, aber das finde ich ziemlich daneben).

Hier ist es oft so, dass die Lehrer im Unterricht ziemlich einschüchternd und streng wirken, aber in der Pause geben sie dir 'nen Euro damit du ihnen einen Schokoriegel kaufen gehst und sind generell total nette Persönlichkeiten.

Im TY habe ich fast keine Hausaufgaben und der Druck ist meistens auch nicht wirklich groß. Aber wenn ich mir die anderen Schüler angucke...die haben hier unglaublich viele Bücher, die unglaublich fett sind. Beispiel: Ich hab einen, meiner Meinung nach ziemlich normalen, Rucksack von Dakine. Würde ich hier in einen anderen Jahrgang gehen, müsste ich mir wohl einen anderen Rucksack kaufen.
Auch sind Tests häufiger, außerdem werden die Arbeiten, die komplett/hauptsächlich (keine Ahnung wie das läuft) die Zeugnisnote bilden, mehr oder weniger alle in einer Woche geschrieben, ähnliches gilt für Junior Cert und Leaving Cert (Abitur). Da gefällt mir das deutsche System, bei dem die Arbeiten deutlich mehr verteilt sind, schon besser, auch wenn ich hier von dem Druck kaum betroffen bin.

Meine Schule ist außerdem so klein, dass wir keine Turnhalle besitzen. Entweder räumen wir die Assembly Hall auf und spielen Badminton (bzw aufgrund von Schläger- und Platzmangel sitzen 70% der Leute nur rum) oder, was meistens der Fall ist, wir gehen zum örtlichen Sportgelände und spielen Fußball (zum Glück habe ich auch hier Wesen meiner Art gefunden, die Angst vor Bällen haben, die sich bewegen :D Wir spazieren/joggen meistens um den Fußballplatz bis die Lehrerin uns vergessen hat und setzten uns dann irgendwo hin oder bleiben einfach stehen).
Dem aufmerksamen Leser ist natürlich aufgefallen: Wo zieht ihr euch denn dann um?
Badezimmer.
Wobei Badezimmer irgendwie zu gehoben klingt :D Ein winziger Raum mit Toilettenkabinen, Waschbecken und Spiegeln. Es ist zwar sauber, aber irgendwie wirkt es trotzdem...dreckig :D Naja es ist definitiv überlebbar und das Schulgelände ist so alt, dass am anderen Ende des Dorfes bereits eine komplette neue Schule gebaut wird. Also lohnt es sich auch nicht, eine Turnhalle zu bauen und die Toiletten zu renovieren.

Heute war ja Praktikum, also war ich *trommelwirbel* im Schulbüro! (Wer gedacht hat, ich hätte es mal geschafft zur Eselfarm zu wechseln, hat definitiv ein falsches Bild von meiner Tatkraft und Selbstdisziplin. Außerdem mag ich's im Schulbüro.) Die Lehrer hatten einen coffee morning, d.h. jeder hat etwas gebacken und mitgebracht. Die nette Sekretärin hat mir einen Anteil vorbei gebracht und ich glaube, manche Lehrer wären als Köche besser aufgehoben :P
Nach der (vorgezogenen) Lunch Break war der school walk. Jeder Schüler (außer meiner ach so hart im Büro arbeitenden Wenigkeit und einigen anderen unwissenden Menschen) musste etwas bezahlen (for charity natürlich) und dann sind wir, größtenteils mit Leuchtwesten bekleidet, losgezogen. Thema Leuchtweste: Ich hab natürlich eine in der Größe "Grundschule" abbekommen, die nicht über meinen Mantel gepasst hat, weshalb ich sie einfach nur über meine normalen Klamotten gezogen hab und Mantel drüber (ich sah immer noch aus wie ein Würstchen). Dann werde ich immerhin nicht von vorne überfahren, dachte ich mir :D Jedenfalls hab ich mich an die beiden anderen ATS und meine irische Freundin aus dem 5th Year gehängt (ich: I feel like skipping. Sie: Let's skip this - und wir sind 'ne Runde los gehüpft :D)
Nach dem Walk haben die zweiwöchigen Osterferien angefangen *yey*. Bisher werde ich nach Galway und Killarney fahren, mal sehen was sich sonst noch so ergibt :) Bis bald und freut euch schön, wenn ihr auch ausschlafen dürft ;)

Samstag, 21. März 2015

Galway & St Patrick's Day | Halbzeit

14.03.
So, während mein Laptop fröhlich ratternd eine CD kopiert, erzähle ich doch mal von heute...
Heute morgen stand ich um zwanzig nach neun an der Bushaltestelle und hab auf die Linie 51 nach Galway gewartet. Im Bus habe ich mich mit zwei anderen deutschen Austauschschülern (wer hat beim Mid Term Break - Post aufgepasst? Richtig, die waren das) getroffen. Alleine schon der Ausblick auf der Fahrt war die drei Stunden sitzen wert! So schööön und irisch :) 
Erste Aktion in Galway? Die Toilette am Bahnhof/Busstation suchen. Glaubt mir, die ist nur was für kluge Leute XD Aber wenn man einmal auf dem richtigen Weg ist, ist das Schild nur noch schwer zu übersehen.
Danach sind wir gewohnt planlos erstmal los gelaufen und relativ schnell bei einem Supermac's gelandet, wo es erstmal Mittagessen gab.
Danach ging es weiter durch die Innenstadt, und wisst ihr, was das Problem war? Nehmen wir mal Limerick: Man latscht so durch die hübschen Straßen, trifft auf eine, die nicht so hübsch ist, also dreht man wieder um und geht woanders lang. In Galway läuft das nicht, weil es einfach überall hübsch ist ;D
Früher oder später sind wir in der Haupt-Fußgängerzone gelandet und haben dort Musik gehört, also auf dorthin. Eine fünfköpfige Band hat Uptown Funk gecovert, was echt gut war, aber leider kann ich Uptown Funk nicht leiden. Wir haben dann noch auf den nächsten Song gewartet, Geld in den offenen Gitarrenkoffer geworfen und ich habe, während sie gespielt haben, fröhlich gefilmt und der Bassist hat Grimassen für mich geschnitten, wobei ich noch nicht weiß wie viele davon ich gut drauf habe.
Als die Band eine Pause eingelegt hat, haben wir nach kurzer Diskussion zusammengelegt und uns ein Album (The Message) von ihnen gekauft, was wir von allen unterschreiben haben lassen.
Also, die Band heißt Keywest und unsere Mission ist ab sofort, Street Team zu spielen und sie zu verbreiten. Ihr wisst Bescheid :D Facebook, Twitter, die ganze Bandbreite.
Außer rum laufen und gucken haben wir in Galway auch nicht mehr viel gemacht, aber das hat super gepasst :)
Die letzte halbe Stunde saßen wir in einem Park und haben über sinnvolle Dinge wie den natürlichen Coolheitsbonus von Studenten geredet.

St. Patrick's Day

Your friends are on the phone now it's so close to Paddy's Day
Für alle, die es nicht wissen: Das ist der irische Nationalfeiertag. Da sich die Iren aber über die ganze Welt verteilt haben, werden am 17. März diverse Städte grün.
Da Dublin natürlich die ultimative Paddy's Day-Location ist, hat meine Organisation einen Trip für uns Austauschschüler organisiert. Am Montag bin ich nach der Schule mit zu einer befreundeten ATS gelaufen um bei ihr zu übernachten, da sie in dem Dorf wohnt, wo unsere Schule ist und wo wir am nächsten Morgen abgeholt wurden.
Ihre Gastfamilie war auch super nett und es war interessant, mal einen anderen irischen Haushalt zu sehen.
Am nächsten Morgen ging es um 7:15 zum (Mini)Bus. Es saßen schon vier andere im Bus und wir waren nochmal drei und irgendwie kannten wieder irgendwelche Leute irgendwelche anderen und naja wie auch immer jedenfalls :D
Nach ca 1/2h Fahrt sind wir in einen größeren Bus umgestiegen, der dann auch fast voll war. Und wieder kannte jeder jemanden der jemand anderes kannte...außer ich XD Ich kannte ja nur zwei die etwas entfernt gesessen haben und so saß ich die ersten 20min nur 'n bisschen rum, bis mich die Italienerin hinter mir angesprochen hat. Was macht man so mit Italienern? Deutsch reden :D
Die kam halt aus dem Norden aus einem Teil, wo die Leuten eben Deutsch sprechen, aber mit österreichischem Akzent (in Irland trifft man Italiener die österreichisches Deutsch reden - kleine Welt und so).
Jedenfalls war das richtig nett und die dreistündige Fahrt war gar nicht so nervig. Unsere Organisation war mit zwei Bussen unterwegs und die deutsche Freundin aus Cork war natürlich im anderen Bus *_* Aber etwa eine Stunde vor Dublin haben wir an einer Raststätte angehalten, wo nach einiger Zeit auch der andere Bus ankam, wo sogar noch eine andere Deutsche drin war (wisst ihr noch, das Mädchen, das ich am Flughafen getroffen hab, das ich vorher schon kannte?). Im Endeffekt waren wir ungefähr 45% Spanier, 50% Italiener und 5% der Rest :D 
Während dieser Pause hat dann jemand Facepaint ausgepackt und bis Dublin hatte jeder eine Flagge oder ein Kleeblatt im Gesicht (ich hatte meinen grünen Irland-Pulli und eine grüne Regenjacke an und ein Zopfgummi mit grünem Flatterzeug, außerdem meine Flagge in der Tasche und bis zur Pause hatte ich mich total overdressed gefühlt :D Aber nach und nach haben alle ihre "Verzierungen" ausgepackt).
Nach einer weiteren Stunde Fahrt (während der eine Gruppe Spanier vor mir saß, deren Musikgeschmack ich leider nicht so wirklich geteilt hab) sind wir in Dublin angekommen, wo ich meine Fahne zu einem "Umhang" umfunktioniert und mich mit den beiden Deutschen in die Menge gestürzt habe.
Es ist echt schwer zu beschrieben, es haben sich tausende von Menschen an die Absperrungen gedrängt, mit grünen Hüten, Facepaint, Fahnen, das ganze Programm. Auf die Parade haben wir ungefähr eine Stunde (glaube ich) gewartet, aber dadurch hatten wir ziemlich gute Plätze (bis dann der Mann vor uns meinte, er müsste sein Kind auf die Schultern setzen und das Kind meinte, es müsste einen Hut aufsetzen. Wir konnten immernoch ganz okay gucken, aber bitte, der war doch schon erste Reihe wozu braucht der noch höher?).
Die Parade an sich ist auch relativ schwer zu beschreiben aber es waren richtig coole Kostüme und Wagen dabei (die hier übrigens echt von echten Menschen geschoben wurden - die taten mir ein bisschen leid, die Dinger müssen echt schwer gewesen sein).
Nach der Parade sind wir ein bisschen die Hauptstraße runter gelaufen und ich sage euch:
Diese
Stadt
War
VOLL!
Ich fand das echt cool, weil alle irgendwie grün anhatten und gut drauf waren (80% wahrscheinlich schon mindestens angetrunken, auch wenn Alkohol wohl bis drei Uhr gesperrt war).
Nach dem wahrscheinlich besten BBQ-Burger der Welt und einem kleinen Fotoshooting am Liffey ging es gegen 4:00 Uhr wieder zum Bus und zurück in den Süden.

Halbzeit
Am Patrick's Day war auch Halbzeit. 73 Tage war ich in Irland, in 72 würde ich nach Hause fliegen. Komische Sache. Wenn ich daran denke, nach Hause zu kommen, macht mich das fröhlich. Wenn ich daran denke, hier weg zu gehen, macht mich das traurig. Ich nehm mir demnächst mal 'n bisschen Zeit und schreib dazu was ordentliches auf, aber jetzt möchte ich das hier erstmal veröffentlichen, das ist längst überfällig :D
Bilder kommen definitiv noch dazu, erinnert ich dran, falls hier Anfang April noch keine sind. Aber ich muss erstmal gucken ob mein Internet dazu reicht (das muss in letzter Zeit nämlich ganz schön leiden).





Donnerstag, 26. Februar 2015

Mid Term Break [Reiten, Pancake Tuesday, Cork, Dublin, Cliffs]

Mittlerweile ist die Ferienwoche schon vorbei :( Aber ich denke, im Prinzip kann ich mich echt nicht beklagen. Aber von Anfang an:
Vorletzten Samstag, am ersten Ferientag, war ich endlich mal reiten! Auf Rizzle, dem netten Mini-Tinker der Nachbarn. Obwohl ich auch die folgenden drei Tage dort war, bin ich bis jetzt nur Schritt und wenig Trab auf der Wiese geritten, der Boden macht mir irgendwie Angst weil der so nass und uneben ist aber naja zum kennen lernen muss man meiner Meinung nach eh nicht gleich im Galopp durch die Gegend heizen.
Rizzle ist jedenfalls meistens sehr lieb und ganz gut zu reiten, also ich hätte es auf jeden Fall schlechter treffen können.

Am Dienstag war dann Pancake Tuesday. Das ist eine Art Feiertag, da am Mittwoch darauf die Fastenzeit begann (praktischerweise fastet bei mir niemand richtig). Ursprünglich wurde Pfannkuchen gegessen, weil die eben Sachen wie Eier und Milch, die während der Fastenzeit vergammeln würden, aufbrauchen. Mittlerweile ist es einfach eine Tradition. Statt Apfelmus gibt es Zitronensaft und Zucker (das ist so traditionell, in Wirklichkeit gibt es auch Sachen wie Nutella und Eis), was eigentlich auch viel leckerer ist XD
Bei uns war der Pfannkuchenteig ein gekauftes Pulver in einer Plastikflasche, zu dem man Milch gegeben hat, einmal durchgeschüttelt, fertig. Dafür hat meine Gastfamilie aber so eine coole Crepe-Platte und die Pfannkuchen waren am Ende auch echt lecker.

Am Mittwoch bin ich dann nach Cork gefahren und habe mich mit zwei Freundinnen aus Deutschland getroffen, die ich beide vom VBT kenne. Eine wohnt im Moment in Cork City und die andere in County Clare auf dem Land.
Den Tag haben wir mit shoppen (ich habe endlich eine große Irlandfahne :D), rumlaufen und einer viel zu käsigen Pizza verbracht (wir musste die Tomatensoße suchen).
Abends ist das Mädchen aus Clare mit mir zu meiner Gastfamilie gefahren und hat dort die nächsten zwei Nächte übernachtet (mein riiiiiesiges Bett hatte endlich mal einen guten Nutzen :P).
Ist euch schonmal aufgefallen, wie kurz der Film Madagascar ist?

Am nächsten Morgen sind wir artig um 7:15 Uhr aufgestanden um nach tadaaaaa Dublin zu fahren!
Im Zug haben wir das Mädchen aus Cork getroffen und sind netterweise ohne Zwischenfälle nach Heuston Station gekommen. Von dort aus sind wir zum Guiness Storehouse gelaufen (nach rechts drehen, dann links, rechts, links XD).
Dort haben wir unsere Tickets gekaufen und sind brav die Rolltreppe hochgefahren, wo uns ein netter Guide gefragt hat, ob wir einen Audio Guide haben wollten. Nachdem wir ja gesagt hatten, hat er uns an eine Seite des Raumes geführt, wo man sich die Teile abholen konnte und hat auf dem Weg gesagt, wenn wir gut englisch können, können wir uns auch die englische Tour anhören, was wir im Endeffekt auch gemacht haben (bzw eigentlich war es nur eine Introduction in dem "Foyer" in dem wir waren).
Diese introduction hat dann weniger Minuten der nette Mitarbeiter gemacht (ich schwöre drauf das er aussah wie Andrew Garfield XD) und es ging im Wesentlichen um den Pachtvertrag für die St. James's Gate Brewery, den Arthur Guiness vor ich-weiß-schon-nicht-mehr-vor-wie-vielen-hundert-Jahren unterschrieben hat, um das Gebäude in dem wir waren (das größte Pint-Glas der Welt) und generell das wir alle sehr willkommen waren und so, war auf jeden Fall cool! Sláinte :)
Die Guiness-Ausstellung danach war auch gut gemacht und größtenteils ziemlich interessant.
Danach konnte man in diesem Pint-Glas-Haus ganz nach oben fahren (auf den Etagen waren noch verschieden Sachen, die aber meistens etwas mit Guiness trinken zu tun hatten und nur für 18+ waren) in die Gravity-Bar. Das ist ein runder Raum mit einer Bar in der Mitte. Die Außenwände waren aus Glas, so dass man Dublin komplett überblicken konnte. Jeder hat ein Freigetränk bekommen und die Aussicht war einfach richtig schön.
Zusätzlich haben sie dann noch Rusty Halo von The Script gespielt :D
Zurück auf dem Boden des Pint-Glases waren wir noch im Shop und ich habe mir ein cooles T-Shirt gekauft. Der Verkäufer war total cool, hat erstmal gefragt wie mein Tag war und so, aber so ist das hier einfach :)



Als wir grade wieder auf der Straße standen ist uns aufgefallen, dass wir gar kein Foto vor der typischen Fotowand gemacht haben, aber zum Glück haben wir noch ein schönes großes Tor gefunden, auf dem Guiness drauf stand, das hat auch gereicht.
Also, auch wenn man nicht 18 ist, sollte man unbedingt ins Guiness Storehouse gehen :)
Danach sind wir mit der LUAS in die Stadt gefahren, haben bei Supermac's (eine Art irisches McDonald's) gegessen und zum Trinity College gelaufen.
Von dort aus waren wir noch in Temple Bar, was ziemlich cool ist, wie eine kleine eigene Stadt finde ich, auch wenn es wirklich nur ein paar Straßen sind.

Nach ein bisschen weiter rumlaufen ging es dann auch schon zurück zu Heuston Station und in den Zug, der auch ohne unnötige Stops durchgefahren ist.
Abends waren wir im Prinzip nur noch müde :D

Am nächsten Morgen wurden wir gegen neun Uhr morgens ins nächste Dorf gefahren, da wir mit bei dem Reiseunternehmen Paddywagon eine Tour zu den Cliffs of Moher mit einigen Zwischenstopps gebucht hatten (die Freundin in Cork war schon in Cork eingestiegen). In dem Dorf haben wir erstmal zehn Minuten in der Kälte gewartet, bis wir einen Paddywagon-Kleinbus auf der anderen Straßenseite gesehen haben.
Hingestiefelt, Tür geöffnet.
Falscher Bus.
Der Fahrer (der mit zwei Gästen auch auf Passagiere gewartet hat) wusste aber, dass wir auf seinen Kollegen warten und hat uns in seinem Bus sitzen lassen, bis wir umsteigen konnten. Fand ich super :D
Als wir dann mit der Freundin aus Cork, zwei weiteren Frauen und unserem coolen Fahrer (Zitat am Ende des Tages "If you've liked the tour, my name is Tony Murphy. If you didn't like it, my name is Simon and what tour are you talking about") in unserem Kleinbus saßen, sind wir erstmal zu einem Shoppingcenter in  Limerick gefahren, wo noch andere eingestiegen sind, so dass wir letztendlich 14 waren.
Auf der Fahrt zum nächsten Halt (ich glaube, das waren schon die Mini-Cliffs) hat Tony immer ein bisschen was historisches erzählt, wenn wir grade durch einen passenden Ort gefahren sind und das war ziemlich interessant und gut zu verstehen.
Unterwegs hatten wir von Sonne bis strömenden Regen eigentlich auch jedes Wetter bis auf Schnee und Gewitter, purer Sonnenschein wäre ja viel zu langweilig und nicht-irisch :D

Die Mini-Cliffs sind im Prinzip einfach Klippen, aber total schöne und gar nicht so klein. Im Vergleich zu den Cliffs of Moher waren sie definitiv weniger touristisch und man konnte einfach überall rum klettern, wo man wollte. Es hat zeitweise etwas getröpfelt, aber es kam auch immer wieder die Sonne raus und alles in allem sollte man sich die Mini-Cliffs auf keinen Fall entgehen lassen :)



Der nächste Halt war Doolin, ein kleines Dorf in der Nähe der Cliffs of Moher, wo wir in einem Pub Lunch essen konnten. Wir drei hatten alle Nudeln mit Tomatensoße. Ja, sehr kreativ und experimentierfreudig. Aber sie waren lecker :D
Danach war es nur noch eine Fahrt von ca 15min zu den Cliffs of Moher und auf dieser Fahrt hatten wir einen der schönsten Ausblicke den man wahrscheinlich haben kann *-*
An den Cliffs of Moher ist es auf jeden Fall touristischer als an den Mini-Cliffs, aber trotzdem mega schön und beeindruckend :O
Wir hatten richtig schönes Licht und konnten tolle Fotos machen. Zwischen dem Weg, der die gesamten Klippen entlang führt, und dem "Abgrund" ist eine Mauer die zwar aus Naturstein ist, aber trotzdem nicht wirklich schön. An viele Stellen kann man drüber klettern, da auf der anderen Seite auch noch genug Platz ist, trotzdem war es gruselig ohne Begrenzung 200m über dem Nordatlantik zu stehen. Ich habe zwar keine Höhenangst, bin aber nach den Fotos lieber wieder über die Mauer geklettert, da es auf der unbegrenzten Seite auch noch rutschig war (und windig sowieso).
Am Ende haben wir auch noch einen richtig schönen Regenbogen gesehen (nein wir konnten nicht zum Ende laufen und nach Goldtöpfen suchen :D).



Nach über eine Stunde ging es wieder zum Mini-Bus und nach Bunratty, ein kleines Dorf in der Nähe von Limerick mit einem Castle. Allerdings hatten wir nur eine halbe Stunde Zeit und haben uns so nicht viel angeschaut.
Abends war ich nur noch müde und habe auch den folgenden Samstag zu Hause verbracht.