Dienstag, 13. Juni 2017

Das Ende

Vor 2 1/2 Jahren bin ich das allererste Mal nach Irland geflogen. Fünf Monate habe ich dort verbracht.
Was ist in all dieser Zeit passiert? Was habe mitgenommen?
Ich würde nicht unbedingt sagen, das ich ein komplett neuer Mensch geworden bin. Das man sich innerhalb von zwei Jahren verändert, ist normal. Aber ich glaube, ohne meinen Traum "Irland" hätte ich mich deutlich anders verändert. Ich habe mir einen Traum erfüllt, meinen ersten, richtig großen und weitreichenden Traum. Und obwohl so viele ins Ausland gehen, ist es für mich etwas besonderes. Es ist jetzt "mein" Irland. Ein Ort, den ich besser kenne als die meisten meiner Freunde und Bekannten. 
Dieser Blog hat über 16.000 Aufrufe und ich hoffe, dass zukünftige Austauschschüler den Weg hierher finden und sich meine Geschichte durchlesen. Aber irgendwann, in ein paar Jahren, werden die Klick-Zahlen nicht mehr steigen. Dann ist das hier Geschichte. All die Fotos und Erlebnisse. Ich hab sie aufgeschrieben, damit sie gelesen werden. Das wurden sie.
Und jetzt?
Jetzt bin ich keine Austauschschülerin mehr. Dafür bald Abiturientin. Ich war mittlerweile fünf Mal in Irland und freue mich jedes Mal aufs neue, nach Hause zu kommen. Auch, wenn ich mit meiner Gastfamilie nur vielleicht einmal im Jahr kurz Kontakt habe, betrachte ich Irland als zu Hause.
Ich danke allen, die das hier noch lesen. Wer mehr von mir hören möchte, kann das auf meinem neuen Reiseblog hier tun. Ich würde mich freuen. Hier findet ihr einen Artikel von mir über mein Auslandsjahr, welcher in der Zeitung "Nix für Stubenhocker" erschienen ist.
Hiermit verabschiede ich mich von diesem Blog. Es hat wahnsinnig viel Spaß gemacht, aber der Abschied ist lange überfällig.
Eure Carla.
"I know you're missing home
it's been so long since you've been.
And the life you had in Dublin
now ain't nothing but a dream.
To be right there in the moment
you'd give anything to be.
It's alright
cause tonight
we're gonna paint the town green.
Just like home
let's color the streets like our own.
Let's make this place feel like our home
if it's just you and me.
It's alright
cause tonight
we're gonna paint the town green."
https://www.youtube.com/watch?v=SwoTjZKNKUY



Freitag, 11. September 2015

It's Not The End, 'Cause The Energy Never Dies

Die letzten Tage in Irland
Ganz genau kann ich mich ehrlich gesagt gar nicht erinnern. Ich hatte ja am Montag bevor ich geflogen bin den letzten Schultag, an dem wir Tests geschrieben haben (in der vierten bis sechsten Stunde). Wir TYs hatten nur Tests in English, Irish, und Maths, für mich also nur English und Irish. Gelernt habe ich...am Sonntag...ein bisschen :D Wie es ausgegangen ist weiß ich ehrlich gesagt noch gar nicht, ich glaube mein Zeugnis wird rüber geschickt (spoiler: Ich war überall ganz gut, außer in Englisch, aber das war auch noch vollkommen in Ordnung). Ich weiß aber auch gar nicht, ob ich das zu Gesicht bekommen würde oder ob es direkt an die Schule geht (spoiler nr.2: Ich habe es irgendwann mal gesehen...und die Schule hat es bestimmt auch XD).
Der Abschied von allen war etwas komisch, da ich es nicht wirklich realisieren konnte, aber es haben alle nett tschüss gesagt und ich habe danach auch noch auf Facebook mit einigen geschrieben.
Am Montag haben wir in den letzten drei Stunden übrigens noch im Raum meiner Klassenlehrerin gesessen, Fotos von dem Jahr angeguckt, Pizza, Nuggets und Pommes gegessen (sowas sollten wir in Deutschland auch mal machen! Viiiiel besser als dieses ewige gefrühstücke vor den Ferien, macht ihr das auch immer?) und Zertifikate bekommen von verschiedenen Sachen die wir gemacht haben, z.B. dem Auto fahren und Mini Company.

Die Tage danach sollte ich eigentlich in der Schule Bücher sortieren (die 1st und 2nd Years leihen sich ihre Schulbücher aus und das muss ja auch jemand wieder zurück nehmen und so) aber irgendwie bin ich dann doch im Sekretariat geblieben, die Sekretärin wollte mich nicht hergeben und ich fand's auch besser als Bücher schleppen :D
Donnerstag hatte ich frei (weil meine Gastmutter frei hatte XD) und hab da schonmal so einiges gepackt und es ist wirklich erstaunlich, wie viel Müll man in so kurzer Zeit ansammeln kann. Plant auf jeden Fall genug Zeit ein, auch wenn man "nur eben alles in den Koffer schmeißen" muss, ist doch noch eine Menge zu klären, zB was passiert mit dem Zeug, das man nicht wieder mitnehmen kann oder möchte?
Am Freitag hab ich mich nach der Schule noch mit drei Freunden in einem kleinen Café getroffen und mich dann verabschiedet. Es war eigentlich gar nicht so schlimm weil ich ja im Sommer wieder hin fahre und einige wahrscheinlich wieder sehe.
Die restliche Zeit habe ich mit packen verbracht und ehe ich mich versah saß ich schon mit meiner Gastmutter im Auto zum Cork Airport. 
An der Ecke vorm Flughafen war das Radio so freundlich, noch einmal Man On a Wire von The Script zu spielen was für mich dann irgendwie ein echt schöner Abschied war.
Das einchecken verlief problemlos und der Abschied von meiner Gastmutter war auch gar nicht schlimm weil wir ja wussten, dass wir uns im Sommer wiedersehen würden.
Im duty free shop habe ich auch noch eine Claddagh-Kette gefunden, ich mag das Symbol ja echt gerne aber Ringe sind einfach nicht so mein Ding...naja und ein bisschen Schokolade war auch noch dabei :D
Der Flug von Cork nach London war ziemlich gut und in Heathrow angekommen habe ich (wie sollte es auch anders sein) eine deutsche Austauschschülerin getroffen, die die selbe Reise bestritt wie ich. Zusammen gingen, liefen, fuhren, flogen wir zu Teminal 5 und (nachdem am security check meine ganze Tasche akkurat ausgepackt wurde weil ich meine duty free Wasserflasche aus Cork trotz der millionenfachen Hinweisschilder vergessen hatte) landeten an unserem Gate.
Was uns sehr gefreut hat.
Nicht.
Denn da waren Jugendliche.
Aus Deutschland.
Die sich etwa Level Fack-Ju-Göthe befanden.
Nein Spaß. Aber die haben sich in den zehn Minuten die wir mit ihnen verbringen durften genau wie die Sorte Deutsche verhalten, die man während eines Auslandsaufenthaltes so gar nicht vermisst.
Der nächste Flug war auch gut und in Hamburg wurde ich dann von meinen Eltern und einigen Freunden begrüßt (alle wollen immer wissen, wie das war, alle wieder zu sehen aber ich glaube, das kann sich jeder ganz gut vorstellen).
Und das ist schon wieder das Ende dieses Posts (sonst würdeder nämlich erst nach meinem Schulabschluss kommen...vermutlich).
Auf jeden Fall danke an alle, die das hier noch lesen und bleibt dran, es kommt noch mehr :)

Donnerstag, 2. Juli 2015

Lang, lang ist's her...

Life is just like a tightrope
You don't know weather you're gonna stay on or fall off
You just gotta take one step in front of the other every day
And try to get through that
 ~ Mark Sheehan

Nein, ich bin noch nicht tot :D
Warum ich nichts geschrieben habe?
Es ist einfach irgendwie vorbei. Ich hab das Gefühl, dass ich nichts mehr zu erzählen habe. Ich war wieder in Deutschland.
Nicht mehr in Irland.
Dieser Blog war über mein Auslandsjahr.
Das ist jetzt vorbei. Oder?

Ich hab oft zurück gedacht, an die Tage, an denen ich in meinem Zimmer saß, nichts gemacht habe. An die Spaziergänge, bei denen ich nicht den Mut hatte weiter weg zu laufen. All die Gespräche, die ich nicht geführt habe. Die Momente, die ich nicht genutzt habe.
Wie viel besser es mir in Deutschland gefällt.
Oder?
Ich finde das wirklich schwer zu entscheiden. Hier, in Deutschland, habe ich mir sehr lange ein Leben aufgebaut. Habe Zukunftspläne gemacht. In Irland musste ich ankommen, mich eingewöhnen, Neues entdecken, mir Angewohnheiten zulegen und dann schon fast wieder gehen.
Aber vielleicht ist grade das das Gute. Ich habe in Irland vielleicht kein perfektes Leben geführt, aber dafür kann ich es jetzt hier. Weil ich weiß, wie das geht. Weil ich weiß, worauf es ankommt.

Haha das obere hab ich vor ungefähr einer Woche geschrieben und dann einfach vergessen....whatever, das klang nach einem sehr negativen Rückblick aber so darf man das auch nicht sehen. Im Großen und Ganzen war mein Auslandsjahr wirklich das Beste, was ich hätte tun können.
Aber um einen ordentliches Resümee zu schreiben braucht man erstmal etwas Abstand und ich denke, nach einem Monat in Deutschland kann ich mal damit anfangen.
Da das aber wieder Zeit brauchen wird, wollte ich das hier erstmal posten damit ihr nicht denkt, ich hätte euch vergessen :)
Genießt das schöne Wetter und bis bald!

Freitag, 29. Mai 2015

Only know you love her when you let her go...

...and you let her go (Passenger)

Ich wollte mich nur noch einmal kurz aus Irland melden, bevor es in weniger als 24h Richtung Deutschland geht.
Hofft für mich, dass ich beide Flieger rechtzeitig erreiche, und das einfach alles klappt (und das die Waage hier richtig geht :D ).

Das große wie-war-mein-(halbes)-Jahr-und-so-gelaber kommt dann aus Deutschland.
Also wir sehen uns dann.
Danke Irland.
Für alles.

Donnerstag, 21. Mai 2015

Update

Noch 9 Tage....es ist einfach unglaublich komisch, ich kann es mir gar nicht vorstellen.
Dieses Wochenende ist mein vorerst letztes in Irland und Montag ist schon der letzte Schultag.
Was soll ich sagen?
Ja, ich bin froh, nach Hause zu fahren. Aber nicht, weil es hier so blöd war, im Gegenteil.
Ich gehe lieber nach einer kurzen, guten Zeit, als nach einer langen, durchwachsenen.
Die letzten zehn Tage waren zehn Schüler aus meiner Klasse in Uganda, um Freiwilligenarbeit zu leisten. Pack noch ein paar dazu, die einfach aus Lust und Laune nicht kommen, und schon hast du eine Klasse die aus etwa 12 Leuten besteht. Fast immer waren meine Freundin und ich die einzigen Mädchen.
Die Lehrer wussten nichts mit uns anzufangen und es hätte sich sowieso nichts gelohnt, also saßen wir größtenteils wirklich nur rum. Und das meine ich wörtlich. Literally. 
An einem Tag waren wir im Aqua Dome in Tralee (ungelogen, es gab eine Rutsche, ein mittelgroßes Schwimmbecken und ein oder zwei sehr kleine). Da ich aufgrund einiger Missverständnisse das einzige Mädchen war und sowieso zu Wasser, wenn es geht, einen Sicherheitsabstand halte, bin ich lieber mit den beiden Lehrerinnen in ein Café gegangen :D
Montag sind wir nach Cobh in der Nähe von Cork gefahren und haben von dort aus eine Fähre nach Spike Island genommen, was eine kleine Insel ist auf der ein altes Fort und einige alte Häuser stehen. Das Fort war schon mehrmals ein Gefängnis, auf der Insel haben aber auch schon die britische, und später die irische, Marine(?)soldaten/-rekruten (whatever, so Militärmenschen eben) gewohnt und gearbeitet und ihre Familien haben in den Häusern gewohnt. Es gab wohl sogar ein Schule etc. für die Kinder der Soldaten, die auf der Insel aufgewachsen sind.
Unser Guide hatte erstmal den allerbesten Dublin-Akzent der Welt, ich hab ihn jedes Mal gefeiert wenn er angefangen hat zu reden :D Er hat als Rekrut auf Spike Island gewohnt und war dort später Gefängniswärter. Wir haben eine alte Zelle besichtigt (fragt mich nicht, wie alt) in der wirklich fast gar nichts war. Die war auch total dunkel und feucht und unschön :/
Die modernen Zellen (die waren von 1985(?)-2004 in Betrieb), die wir besichtigen konnten, waren für vier Leute und hatten immerhin eine Fernseher, aber schön ist trotzdem was anderes.
Also Leute, seht zu dass ihr artig seid!
Ansonsten ist nicht viel spannendes passiert, wir saßen in der Schule wirklich nur rum.
Ich melde mich vermutlich Ende nächster Woche nochmal bevor es nach Hause geht :O :)

Montag, 11. Mai 2015

Blackwater Activity Centre

Bevor ich jetzt anfange, vom normalen Zeug zu erzählen, kommt erstmal der Bericht von den letzten Tagen. Von Dienstag bis Donnerstag war mein Jahrgang in einem Activity Centre in Castletownroche. Aber weil Betten ja viel zu langweilig sind haben wir in Zelten geschlafen.
Der letzte Satz war ein Wiederspruch in sich, denn bei unter 10°C kann man in Zelten nicht schlafen, aber das kommt noch.

Tag 1
Dienstag sind wir gegen neun Uhr morgens von der Schule aus mit einem Bus nach Fermoy gefahren (Fermoy muss man auch nicht unbedingt kennen :D Ist halt 'ne mittelkleine Stadt in Cork) und von da aus 16km gewandert.
Und nein ich hab mich nicht vertippt, das waren wirklich 16km.
Aber hey, ursprünglich waren 19km geplant^^
Der Anfang war auch noch sehr nett, im Sonnenschein am Fluss entlang.
Und dann kam die Schlammschlacht.
Mit Mücken als Endgegner.
Juhu.
Der Weg wurde schmaler und schmaler und durch den viele Regen der vorherigen Tage im Prinzip eine große Pfütze. Nein, halt: Matschloch!
Und ich hatte natürlich meine schönen Laufschuhe angezogen...was ich Endeffekt aber nicht bereut habe, ich habe immerhin keine Blasen bekommen und solange es nur Dreck ist...
Hinzu kamen durch den nahen, ruhigen Fluss unzählige Mücken, wegen denen ich meinen Pulli nicht ausziehen konnte. Ich habe in Killarney also doch was gelernt und bin tatsächlich ohne Stiche davon gekommen :D
Als wir das schlimmste überstanden hatten, haben wir eine kleine Pause gemacht, nach der es steil den Berg hinauf ging.
Nach einigen weiteren Kilometern sind wir in einen Wald abgebogen, durch den wir ungefähr eine halbe Stunde gelaufen sind, größtenteils im Regen.
Nach einer Mittagspause und um die drei Stunden auf Straßen und Waldwegen laufen hat uns ein Kleinbus abgeholt und zum Activity Centre gefahren, das direkt neben dem Blackwater Castle liegt. Das Castle ist zwar nicht riesig, hat aber einen schönen Turm und Michael Jackson hat mal drüber nachgedacht, es zu kaufen :D
Das Castle und die gesamte Anlage werden auf 2 Seiten von einem Fluss/Bach begrenzt, der in einer ziemlich tiefen „Schlucht“ (Schlucht im Sinne von „bewaldeter Abhang – Fluss/Bach – bewaldeter Abhang“, nichts mit Klippen und Steinen und so) fließt. Das ganze Gelände ist ziemlich bewaldet, aber die Bäume sind relativ klein und der Boden ist auch mehr wiesenmäßig als waldmäßig. Alles in allem jedenfalls richtig schön.
Ich bin mir nicht mehr sicher, in welcher Reihenfolge wir gegessen, Zelte aufgebaut und eine Tour über das Gelände bekommen haben, aber nach dem Abendessen wurden wir in zwei Gruppen aufgeteilt und meine Gruppe ist zuerst in den „Klettergarten“ gegangen (es war im Prinzip nur eine Strecke, die wir aber mehrmals machen durften). Danach ging es zum Zip-Lining (keine Garantier auf die Rechtschreibung). Das ist eigentlich so wie eine Seilbahn, die man in manchen Klettergärten am Ende der Strecken runter rutschen kann, nur halt ohne das Klettern. In unserem Fall führte das Seil über die Schlucht, in der der Fluss fließt und ein zweites wieder zurück.
Das Ganze ist schon ein bisschen gruselig aber eigentlich total lustig und ich fand es auch gar nicht so schnell. Nur die Landung war etwas doof, da man sich an dem Ding ja drehen kann, lief das ungefähr so ab „okay gut ich komme vorwärts an. Mist, jetzt rückwärts. Naja macht nichts. Oh jetzt wieder vorwärts. Ne rückwärts. Hm, auch okay. MAN EY SEITWÄRTS HABEN DIE UNS ABER NICHT BEIGEBRACHT“
Ich hab dann den Typen, der uns aufgefangen hat fast umgehauen, aber wir haben alle überlebt :D

Abends haben wir nach eine wilden Schlacht um die Duschen (ein Raum mit vier Duschen, d.h. 1) es dauert laaaange & 2) wenn die Jungs zuerst gehen müssen die Mädchen warten, bis auch der letzte fertig ist, bevor sie auch nur zu den Duschen hingehen (bzw. in unserem Fall: rennen) können) ein Lagerfeuer gemacht und ein bisschen gesungen, zB Ho Hey und Wonderwall. Das war definitiv das coolste Lagerfeuer das ich je hatte, denn in Deutschland traut sich ja keiner zu singen und es nimmt auch niemand eine Gitarre mit.
Die Nacht war sehr, sehr bescheiden. Statt einer Luftmatratze gab es einen Schlafsack zum drauf liegen (in der nächsten Nacht zwei) und es war sehr, sehr kalt.

Tag 2
Da wir am Vortag so viel unterwegs waren und keiner richtig schlafen konnte, waren wir morgens entsprechend wach und sprühend vor Energie. Nicht.
Um 9 Uhr gab es Frühstück und wir sollten vorher auch nicht aufstehen, um niemanden zu stören. Um fünf vor neun wurden wir geweckt, weshalb die meisten Mädchen später zum Essen kamen, denn mit zwei Toiletten und Waschbecken schaffen es 12 Leute einfach nicht in fünf Minuten. Es waren beim Frühstück zwar alle im Schlafanzug und ungeschminkt, aber trotzdem.
Und weil es am Tag vorher so lustig und spaßig war, sind wir gleich nochmal 9km gelaufen. Juhu. Spaß. Nein.
Wir sind auch hauptsächlich auf Straßen gelaufen, was das Ganze ziemlich langweilig gemacht hat.
Die Pause an einer hübschen Ruine war aber super. In dem Ding sind einige Gräber und eins ist nur so ein Steinkasten-Ding, in das man rein gucken und zwei oder drei Beinkochen sehen kann.
Nach dem Mittagessen hat meine Gruppe zuerst Paintball gespielt (die „Arena“ war ziemlich cool, mit Bäumen und allem drum und dran, aber ansonsten kannst du mich mit Paintball jagen) und dann Bogenschießen gemacht, was ziemlich cool war. Am Anfang war ich anfängerglückmäßig gut, dann schlecht und nachdem der eine Guide mir ein paar Tipps gegeben hat, hat es ganz gut geklappt.
Nach dem Abendessen sind wir zur Kletterwand und Giant Swing gegangen.
Wenn ihr je die Gelegenheit habt, Giant Swing auszuprobieren, macht es! Wir hatten auch Leute mit extremer Höhenangst, und die haben danach gesagt sie würden es nochmal machen.
http://www.blackwateroutdooractivities.com/giant_swing.html hier ist ein Video, sonst kann man sich das schlecht vorstellen.
Danach ging es an die Kletterwand. Ich bin zwar fast gestorben und meine Finger losgeworden, aber ich hab es bis nach oben geschafft J

Die nächste Nacht war etwas besser, weil ich mehr Klamotten anhatte :D Zwei Paar Socken, Feinstrumpfhose, Jogginghose, Schlafanzughose, zwei Tops, Bench-Jacke und Kapuzenpulli :D Das war dann warm genug, aber ich finde es irgendwie ätzend, im Hot Dog-Modus zu schlafen^^

Tag 3
 Nach dem Frühstück haben wir erst mal die Zelte ausgeräumt, dann sind die Jungs River Tubing (guckt oben bei dem Link nach, was das ist) und die Mädchen haben Leap of Faith gemacht (das wurde so aufgeteilt will man nach dem River Tubing duscht und es ja nur einen Duschraum gab...).
Beim Leap of Faith steht man auf einer Plattform (die war zwischen 15m und 20m hoch) und etwas weniger als 2m entfernt von der Plattform hängt horizontal eine Metallstange, die man greifen muss, wofür man von der Plattform springen muss.
Eigentlich war es nicht so schlimm, weil man danach entspannt abgeseilt wurde, aber von uns Mädchen hat es keiner geschafft, die Stange zu greifen.
Weil wir danach noch etwas Zeit hatten, durften wir auf’s Dach des Turmes vom Blackwater Castle, von dem aus man eine ziemlich coole Aussicht hatte.
Als die Jungs fertig waren, haben wir uns in Neoprenanzüge, Helme und Schwimmwesten gequetscht und unsere Reifen zum Flüsschen getragen.
Erwartungsgemäß war es sehr, sehr kalt.
Aber trotzdem extrem lustig. Am Anfang haben wir uns zu dritt oder viert aneinander festgehalten und es war echt ziemlich entspannt, einfach den Fluss runter zu...schwimmen/gleiten/rutschen/driften? Ihr wisst, was ich meine.
Als wir zu einer tieferen, breiteren Stelle kamen, haben wir einige Spiele gespielt. Eins davon war, sich in seinem Reifen hinzustellen. Alles klar, hab ich versucht, sogar hinbekommen, irgendwann umgefallen. Da hat mein Reifen sich gedacht „Fuck this, I’m doing it on my own“. Off he went den Fluss runter :D
Einer der Guides ist ihm hinterher, hat aber ein bisschen gedauert bis ich ihn wieder bekommen habe weil der Typ am Ufer zurück gehen musste.
Danach ging es weiter den Fluss runter bis zu eine Stelle mit kleinen Stromschnellen, die wir einzeln runter gerutscht sind. Das war soo lustig :D
Der Rückweg, auf dem wir die Reifen die Schlucht hoch tragen mussten, war nicht so lustig, aber das war es auf jeden Fall wert!

Als alle wieder angezogen waren, haben wir Mittag gegessen und Teamspiele gespielt und mein Team hat haushoch gewonnen! Wir waren einfach richtig gut :D
Kurz danach mussten wir schon weg fahren, aber irgendwie hatte uns das Busunternehmen diesmal einen kleinen Bus geschickt, der nur ein winziges Gepäckfach hatte. Sprich, wir saßen alle auf, neben und unter unsere tausenden Koffern, Taschen, Tüten und Schlafsäcken.
So war’s wenigstens nicht kalt^^


Ich war abends sooo froh über meine Dusche und mein Bett haha :D

Mittwoch, 22. April 2015

UCC Open Day & Schule

Hallo.
Ich verschwende heute mal keine Zeit damit, mir 'ne tolle Einleitung auszudenken. Sorry. Da ist eure Kreativität gefragt, denkt euch was aus :D

Letzten Freitag war ich mit einigen TYs und 5th Years (die, die Lust hatten) und zwei Lehrern am UCC (= University College Cork). Dort war nämlich Open Day und ich glaube, ungefähr 90% aller irischen Schulen haben Schüler hingeschickt. So sah es jedenfalls aus.
Nach einer einstündigen Busfahrt sind wir am Campus angefangen und haben uns den Weg durch die Schülermassen zu unseren Guides durchgeschlagen, die Studenten am UCC sind. Zwei wichtige Dinge habe ich gelernt: In der Mitte vom Campus ist so ein rechteckiges, in vier Teile unterteiltes Rasenstück. Wenn man diesen Rasen betritt, fällt man durch sein Prüfungen.
Zweitens: Um dieses Rasenstück herum gebaut ist ein Gebäude mit einem bogenförmigen Durchgang, auf dessen Boden das Mosaik eines Wappens (schätzungsweise, das der Uni) gefliest ist. Wenn man dieses betritt, wird man während seiner Zeit am UCC schwanger, oder schwängert jemanden. Also meine Freunde, passt auf euch auf :D
Zuerst sind wir zum Mardyke gelaufen, das ist ein ziemlich cooles Fitnesscenter (die haben eine Indoor-Laufbahn und -Kletterwand :o) in dem man automatisch Mitglied wird, wenn man ans UCC geht. Ich finde, das sollten in Deutschland grundsätzlich alle Unis so machen XD
Weil aber einige Gruppen vor uns zu spät gewesen waren und wir wohl auch nicht pünktlich waren wurden wir wieder weg geschickt. Also sind wir in einen Hörsaal (?) gegangen und haben dort einem Vortrag zugehört über die Kurse, die man wählen kann und generell darüber, dass man das studieren soll, was man gerne macht etc., war eigentlich ganz interessant. Danach hatten wir Pause und dann wollten wir irgendwo rein, wo wir aber aus irgendeinem Grund auch nicht rein kamen (die ganze Veranstaltung war ein bisschen unorganisiert). Deshalb sind wir in eine Art Halle gegangen, wo Infostände zu verschiedenen Kursen waren.
Danach konnten wir uns entscheiden, ob wir noch den Science Part sehen wollten oder das Fitnesscenter. Ich habe mich für das Fitnesscenter entschieden, weil Naturwissenschaften und ich so öhöm naja NEIN.
Das war auch ziemlich cool und danach sind wir, nachdem wir noch etwas warten mussten, wieder zurück gefahren. An der Schule musste ich noch zwei Stunden warten, weil wir vor Schulschluss zurück gekommen sind und meine Gastmutter danach noch Gitarrenunterricht gegeben hat. Die Zeit habe ich aber auch irgendwie rum gekriegt. Mittlerweile macht mir das auch kaum noch was aus, zB alleine in ein Café zu gehen und dort Hot Chocolate zu trinken. Früher fand ich das ganz grausam XD Aber wie ich einmal auf einem anderen Blog gelesen habe "Ich bin mir selber meine beste Freundin geworden". Das klingt traurig, aber eigentlich bedeutet es Selbstständigkeit, und dass man sich nicht immer hinter einer Gruppe verstecken muss.
Am Wochenende habe ich ziemlich nichts gemacht, aber ich gehe mittlerweile ziemlich viel laufen weil das Wetter grade echt richtig schön ist (ich bin heute sogar ohne Jacke zur Schule gegangen, stellt euch vor :D).
Heute haben wir in Life Skills Brownies und Cupcakes gebacken, die wir morgen in der Pause verkaufen und das Geld für Ausflüge nutzen. Davon können wir uns in Deutschland mal 'ne Scheibe abschneiden. Statt zur Behörde zu rennen und um Geld zu betteln einfach selber anpacken.
Ich weiß nicht, ob ich's schon erzählt habe, aber in ca. drei Wochen fahren 10 TY Schüler und zwei Lehrer nach Uganda und machen da freiwillige soziale Arbeit in einer Schule (oder so). Das kostet natürlich Geld (vor allem der Flug), ich weiß nicht genau wie viel, aber die haben schon über 1.000€ gesammelt! Mit Sachen wie eben einem Cake Sale, Bingo oder andere Spiele in Pubs, No-Uniform-Days, bei denen jeder 2€ bezahlt, einem Mud Run...ich weiß nicht, was noch alles, aber ich finde, das ist echt 'ne Menge!
Nach Life Skills hatten wir DCG, aber aus irgendeinem Grund hatten wir einen anderen Lehrer, der erstmal fragte "Was macht ihr denn so in dieser Stunde?" und wir (ziemlich wahrheitsgemäß, denn meistens arbeiten die, die wollen, an den Computern und der Rest bespaßt sich selber) so "Nichts". Also haben wir untereinander sowas wir Ich sehe was, was du nicht siehst  gespielt. Irgendwann kam unser eigentlicher Lehrer rein und hat was geholt und der Vertretungslehrer fragt "Hast du Aufgaben für die?" und der DCG-Lehrer "Nein. Die machen meistens nicht viel."
Haha sowas würde ich in Deutschland auch gerne mal hören :D :D
Außerdem hatten wir noch PE, wo ich gewissermaßen zum Fußball spielen gezwungen wurde, da für einige Zeit nur Mädchen Tore schießen durften. Nachdem diese Zeit (glücklicherweise) vorbei war, habe ich einigen Mädchen ein bisschen Deutsch beigebracht und wir hatten extreeem viel Spaß XD
Außerdem sollten wir in English alle einen Song vorstellen, da wir grade Songs analysieren als Thema haben. Ich habe "Lieder" von Adel Tawil präsentiert (normalerweise hätte ich ja sofort etwas von The Script genommen, aber ich dachte, was Deutsches ist vielleicht interessanter). Ich stand da und hab irgendwie voll gezittert und mich, meiner Meinung nach, ständig verhaspelt, aber am Ende meinten alle, ich hätte total ruhig und deutlich gesprochen. Na gut, never mind :D
Von dem Lied haben die natürlich nichts verstanden, aber meine Lehrerin meinte "It's a brilliant song" und auch einige meiner Freunde fanden den Song total gut.
Das, meine Freunde, nennt man "gute Musik" :) (Eigentlich bin ich gar kein großer Adel Tawil - Fan, aber das muss man ihm lassen er kann was.)
Morgen ist No Uniform Day, also werde ich den ganzen Tag verwirrt sein XD Das ist einfach so ungewohnt wenn alle unterschiedliche Sachen anhaben und es ist auch viel schwieriger, Leute zu erkennen, weil sich sonst immer nur die Haar ändern, und dann haben die plötzlich auch noch andere Klamotten an *der-Affensmiley-von-WhatsApp-der-sich-die-Augen-zu-hält*.

So, mehr fällt mir grade nicht ein, also bis später :)